Er soll dem Geschäftsführer eines Autohauses im Bezirk Wiener Neustadt, dem er 300.000 Euro schuldete, gestohlene Fahrzeuge aus der Slowakei als "Pfand" überlassen und zudem 134.000 Euro herausgelockt haben. Auch der 56-Jährige wurde angezeigt - wegen Geldwäsche.
Wie die Landespolizeidirektion am Freitag ausführte, täuschte der Verdächtige vor, von einem anderen Geschäftspartner noch 500.000 Euro zu erwarten. Damit wolle er seine Verbindlichkeiten begleichen, versprach er dem Geschäftsführer. Zunächst brauche er aber noch Geld, um u.a. Notar- und Rechtsanwaltskosten sowie Grundstückshypotheken zu bezahlen.
Die Ermittlungen kamen ins Rollen, als ein Geldinstitut einen Verdacht auf Geldwäsche meldete. Demnach soll der 56-Jährige per e-banking zwei SEPA-Lastschriftaufträge in der Höhe von je 500.000 Euro veranlasst haben. Die Beträge wurden vom Konto einer slowakischen Firma abgebucht und auf das Konto des Geschäftsführers gutgeschrieben. Nach einigen Stunden erfolgte aufgrund der Falscheingabe der Mandatsreferenz durch den 56-Jährigen die Rückbuchung auf das slowakische Konto.
Die SEPA-Lastschriftaufträge seien laut Polizei gemeinsam mit dem russischen Staatsbürger durchgeführt worden, da der 56-Jährige gehofft habe, dadurch seine offenen Verbindlichkeiten zurück zu erhalten. Die Bankdaten der slowakischen und französischen Firmen habe er von dem 37-Jährigen erhalten.
Außerdem soll der Geschäftsführer des Autohauses versucht haben, 25 Millionen Euro von einem französischen Firmenkonto abzubuchen und auf sein Konto gutzuschreiben. Die Bank nahm den Auftrag aber wegen der deutlichen Überschreitung der mit dem Kunden vereinbarten Höchstgrenze bei SEPA-Lastschriftaufträgen nicht an.
Der 37-Jährige wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert. Die Anzeige beider Männer erfolgte an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt.