Das Justizministerium hat insgesamt 600.000 Euro für neue Ausrüstungsgegenstände der Justizwachebeamten zur Verfügung gestellt. Angeschafft werden in erster Linie Schlag- und Stichschutzausrüstung, auch stichfeste Handschuhe und schusssichere Westen, wie Josef Schmoll von der Generaldirektion für den Strafvollzug der APA zu einem "Kurier"-Bericht (Freitagausgabe) erläuterte.

Verstärkt Übungen an der Waffe

Zusätzlich werden die Übungen mit Glock-FX-Trainingswaffen verstärkt, sagte Schmoll. Für die Ausbildung werden außerdem AUG-88-Sturmgewehre neu angeschafft. Es wird laut Schmoll "keine Vermehrung der Waffen" in den Justizanstalten geben. Die Waffen stünden den Einsatzkräften bereits zur Verfügung, es gehe nun um die "Ausbildung für Alarm- und Krisenfälle".

Die Anschaffungen werden nach und nach umgesetzt. Ein Teil des Budgets stehe für das heurige Jahr und ein Teil für das kommende Jahr zur Verfügung. Teilweise würden noch Ausschreibungen folgen, erklärte Schmoll. Für die Anschaffung von gepanzerten Fahrzeugen und Teleskopschlagstöcken liegen zudem Anträge vor, die noch geprüft werden müssen.

Mehr tätliche Angriffe auf Beamte

Die 600.000 Euro seien als Reaktion auf die gestiegene Zahl von tätlichen Angriffen auf Justizwachebeamte budgetiert worden, bestätigte Britta Tichy-Martin, Sprecherin des Justizministeriums. Zu einer vom "Kurier" berichteten hohen Durchfallquote bei den Bewerbern für die Justizschule, betonte sie gegenüber der APA, es sei "unumgänglich, dass wir ein entsprechendes Bewerbungsverfahren durchführen". Justizwachebeamter sei ein "verantwortungsvoller Beruf". Es handle sich um Waffenträger in einem anspruchsvollen Umfeld. Eine Herabsetzung des Ausbildungsniveaus wird derzeit nicht angedacht, im Herbst soll es aber eine Evaluierung geben.