Wie viel die Österreicher aus ihrem Urlaubsbudget herausholen können, hängt auch stark von der Wahl der Feriendestination ab. Im Ausland ist der Euro oft deutlich mehr wert als zuhause. Besonders günstig kommt Urlaub etwa in Ungarn, der Türkei und Kroatien, wo man für 100 Euro laut "UrlaubsEuro"-Erhebung der Bank Austria Waren oder Leistungen im Gegenwert von 172 bzw. 162 bzw. 142 Euro bekommt.
Das mit Abstand beliebteste Auslandsreiseziel der Österreicher ist aber Italien. Dort sind 100 UrlaubsEuro heuer - wie schon im Vorjahr - mit 103 Euro in etwa gleich viel wert wie im Inland. Mehr Waren oder Dienstleistungen erhalten heimische Urlauber für ihr Geld beispielsweise in Griechenland (121 Euro), Portugal (119) und Spanien (113 Euro), aber auch in Deutschland (107 Euro) und Frankreich (104 Euro).
Großbritannien wird günstiger
Nach dem EU-Austrittsvotum der Briten (Brexit) und der damit einhergehenden massiven Abwertung der Landeswährung Pfund ist ein Urlaub auf der Insel für Österreicher gegenüber dem Vorjahr um rund 15 Prozent spürbar billiger geworden - 100 Euro sind dort nun 105 Euro wert, vor einem Jahr waren es nur 91 Euro.
Richtig teuer kommt hingegen Urlaub in der Schweiz - der Wert von 100 Euro schmilzt dort für Österreicher diesen Sommer auf 62 Euro, was aber um 5 Prozent mehr ist als noch vor einem Jahr (59 Euro). Auch für Schweden braucht man ein dickeres Geldbörsel - 100 "österreichische" Euro sind dort nur 86 Euro wert. Ungefähr gleich viel wert wie in der Alpenrepublik sind 100 UrlaubsEuro in den USA (101 Euro) und in Kanada (98 Euro). Mit Abstand am billigsten ist für Österreicher ein Aufenthalt in Polen, Rumänien (beide 168 Euro) und Bulgarien (163 Euro); Tschechien (138 Euro), der Slowakei (134 Euro) und Slowenien (126 Euro) kommen ebenfalls günstig.
"Auch der UrlaubsEuro bei Fernreisen ist heuer mehr wert als vor einem Jahr", betonte der Chefvolkswirt der Bank Austria, Stefan Bruckbauer, heute, Donnerstag, in einer Aussendung. Viele Länder hätten tendenziell mehr abgewertet als die Preise im Vergleich zu Österreich gestiegen seien. In vielen Euroländern liegen die Inflationsraten den Angaben zufolge weiterhin unter jenen Österreichs.
"Der UrlaubsEuro profitierte in vielen Euroländern von der niedrigeren Inflation als in Österreich, in den Nichteuroländern von der Aufwertung des Euro", fasst der Ökonom die Situation im heurigen Sommer zusammen.
Wie sieht es in Übersee aus?
In Übersee spiele die etwas höhere Inflation in Österreich beim Wertvergleich für den UrlaubsEuro kaum eine Rolle, hier sei die Wechselkursentwicklung wichtiger. "Die Aufwertung des Euro seit dem Sommer 2015 erhöhte den UrlaubsEuro in Übersee für Touristen aus Österreich um immerhin 4 Prozent verglichen mit dem Zeitpunkt vor einem Jahr", so Bruckbauer.
Vor allem in Süd- und Mittelamerika, aber auch in Afrika habe sich der Wert des UrlaubsEuro erhöht. Insbesondere in Südafrika ist er heuer laut Bank Austria mit einem Plus von 13 Prozent deutlich mehr wert.
Bei den Angaben zum UrlaubsEuro handelt es sich um Durchschnittswerte - einzelne Regionen wie etwa London als Zentralregion können davon abweichen. Zudem sei die Tatsache, dass das Preisniveau in einigen Urlaubsländern so viel günstiger als in Österreich ist, vor allem auf das hierzulande hohe Einkommensniveau zurückzuführen, so die Bank Austria.