Zwei Drittel der Österreicher streiten im Urlaub. Das geht aus einer von Marketagent.com unter 501 Personen durchgeführten Online-Umfrage hervor. Häufigster Anlass sind beengte Platzverhältnisse.

Das Zusammensein auf zu engem Raum wurde von 40 Prozent der Befragten als Aspekt genannt, der Konflikte mit sich bringt. 37 Prozent nannten in den Urlaub mitgebrachte Alltagsprobleme und 32 Prozent zu hohe Erwartungen an die Reise.

Mehr gestritten wird unter jungen Menschen, wie Marketagent.com am Donnerstag in einer Aussendung erläuterte. Bei 85 Prozent der 14-bis 29-Jährigen kommt es im Urlaub zumindest fallweise zu Auseinandersetzungen. Bei den 60- bis 69-Jährigen schafft es fast die Hälfte, Streit zu vermeiden.

Streit mit Eltern

Den meisten Diskussionsstoff im Urlaub gibt es mit den Eltern - 31,7 Prozent streiten mit diesen sehr bzw. eher viel - dicht gefolgt von den Geschwistern (31,4%). Mit dem Partner (25,6%) kommt es bei jedem Vierten zu vielen Auseinandersetzungen. Hier zeigen sich auch geschlechtsspezifische Unterschiede: Während Frauen wesentlich häufiger als Männer angeben, mit dem Partner in Konflikt zu geraten (Männer: 20,0%, Frauen: 31,1%), kommen Männer deutlich häufiger in Streitsituationen mit den Kindern (Männer: 28,6%, Frauen: 19,4%).

Nervige Angewohnheiten regen auf


An erster Stelle im Urlaubs-Konfliktthemen-Ranking stehen nervige Angewohnheiten der Reisebegleitung (37,1%), wobei diese für Frauen (41,9%) ein größeres Problem darstellen als für Männer (32,3%). Aber auch die Alltagsprobleme werden nicht zuhause gelassen und führen bei 34,6 Prozent zu Streitereien, verschiedene Wünsche bei der Tagesplanung können bei 25,5 Prozent der Österreicher zu Auseinandersetzungen führen. Auch die Diskussion über unterschiedliche Aktivitätslevel, wie die Entscheidung, ob am Pool relaxt oder der Urlaub mit schweißtreibendem Sport verbracht wird, kann die Harmonie bei den urlaubenden Österreichern stören (23,3%).

Weniger schnell in Rage

Einen gewissen abschwächenden Effekt hat Urlaub aber offenbar auf die allgemeine Streitkultur - 44 Prozent geben an, dass Auseinandersetzungen im Urlaub langsamer ausbrechen als im Alltag. 43,4% meinen, keine Veränderung zu erkennen, und nur 12,6% geraten fern der Heimat schneller in Konflikte.
Auch in punkto Intensität gibt es Unterschiede - 4 von 10 erleben Streit im Urlaub als weniger intensiv als im Alltag. 46,2 Prozent nehmen keinen Unterschied wahr, nur bei 12,6 Prozent fliegen die Fetzen im Urlaub (viel) intensiver als in den eigenen 4 Wänden, wobei gilt: je jünger, umso heißblütiger wird gestritten (18 - 29 Jahre: 17,3%; 50 - 69 Jahre: 7,2%).
Gibt es im wohlverdienten Urlaub Streit, wird dieser dafür aber auch viel rascher wieder beendet - 6 von 10 geben an, sich im Urlaub schneller wieder zu versöhnen als im Alltag.

Vor allem für Frauen eine Belastung

Für 3 von 10 Österreichern stellen Streitereien eine starke Belastung für die Urlaubsstimmung dar. Demgegenüber zeigt sich ein gutes Drittel (36,5%) völlig unbeeindruckt und fühlt sich durch Auseinandersetzungen eher weniger bzw. gar nicht in der Urlaubsstimmung getrübt. Frauen (37,6%) leiden dabei unter einem Streit im Urlaub wesentlich mehr als Männer (24,1%).
Insbesondere ein Streit mit dem Partner stellt für Herrn und Frau Österreicher im Urlaub eine (sehr) große Belastung dar (32,7%), dicht gefolgt von einem Streit mit dem/der besten Freund/in (26,5%) sowie mit den Eltern (24,6%). Auch in Bezug auf diese konkreten Streitkumpanen weisen weibliche Befragten einen deutlich höheren Grad an wahrgenommener Belastung auf.

Viel Raum für Streit

Aspekte, die einen Streit im Urlaub begünstigen, sind vor allem das Zusammensein auf zu engem Raum (39,9%), die in den Urlaub mitgebrachten Alltagsprobleme (37,1%), zu hohe Erwartungen an die Reise (31,5%), voneinander abweichende Vorstellungen vom Urlaub (30,7%) und zu wenig Freiraum (29,3%).

Wirklich negative Folgen haben Urlaubsstreitereien aber nicht. 81,2 Prozent der Streithähne haben sich noch nie nach einem missglückten Urlaub von ihrem Partner getrennt. 3,0 Prozent versöhnten sich nach einer auf den Urlaub gefolgten Trennung wieder, lediglich 4,2 Prozent haben danach einen endgültigen Schlussstrich gezogen.