Wegen wiederholten sexuellen Missbrauchs seiner jungen Freundin und u.a. auch Vergewaltigung, Nötigung und Körperverletzung hat sich ein 17-jähriger afghanischer Staatsbürger am Dienstag in Korneuburg vor Gericht verantworten müssen. Er hatte die damals Zwölfjährige im vergangenen Sommer in Korneuburg im Bad kennengelernt, worauf sich eine Art Beziehung entwickelte.
Flüchtlingsquartier geschlossen
Nachdem das Mädchen, das sich laut Anklage unter Druck gesetzt fühlte, sich seinen Eltern anvertraut hatte, wurde die Polizei eingeschaltet. Nach Bekanntwerden der Causa im April wurde das Quartier für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Hollabrunn, in dem der Angeklagte bis zu seiner Festnahme gelebt hatte, umgehend geschlossen. Die Bewohner wurden auf andere Unterkünfte verteilt.
Nach den Ausführungen der Staatsanwältin war es bereits am Tag des Kennenlernens zu geschlechtlichen Handlungen gekommen. Dann trafen sich die beiden öfter, im Herbst u.a. am Wohnort der Schülerin in einem Waldstück, wo sie sich zunächst wiederholt gegen Geschlechtsverkehr zur Wehr setzte. In den ersten drei Monaten des Jahres steigerten sich die sexuellen Angriffe des Beschuldigten. Er habe gedroht, andernfalls die Beziehung abzubrechen, sprach die Anklägerin von Nötigung zu - mehrmals vollzogenem - Geschlechtsverkehr, bei dem das Mädchen Schmerzen gehabt habe. Die 13-Jährige sei weiters - was als Vergewaltigung zu sehen sei - zum Oralverkehr gezwungen worden, indem ihr Kopf festgehalten wurde, obwohl sie sich übergeben musste.
Laut der Staatsanwältin ist der Afghane teilgeständig, indem er dreimaligen Geschlechtsverkehr zugebe. Alles andere leugne der 17-Jährige, während die Schülerin "lebensnah" ausgesagt habe. Nach dem Eröffnungsvortrag wurde die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen.