Rund zwei Dutzend entlaufene Kühe und Kälber haben in der Nacht auf heute, Freitag, auf der Tauernautobahn und der B159 in Salzburg ein Verkehrschaos mit Straßensperren und zwei Unfällen mit zwei Leichtverletzten ausgelöst. Zwei Tiere verendeten. Einsatzkräfte waren stundenlang bemüht, die Rinder wieder einzufangen. Auch der Zugverkehr zwischen Golling und Sulzau wurde vorübergehend gesperrt.

Stundenlange Einfangaktion

Gegen 21.00 Uhr waren 20 bis 30 Rinder auf der A10 im Bereich Pass Lueg unmittelbar nach dem Nordportal des Hieflertunnels auf die Richtungsfahrbahn Salzburg gelaufen. Ein 31-jähriger Lenker streifte mit seinem Pkw ein Tier, es wurde bei dem Unfall getötet. Ein weiteres Auto stieß frontal gegen ein Kalb, auch für dieses Tier kam jede Hilfe zu spät. Der 75-jährige Lenker aus Großgmain (Flachgau) und sein Beifahrer wurden bei dem Zusammenstoß leicht verletzt. Sie wurden vom Roten Kreuz in ein Krankenhaus gebracht.

Was nun folgte, war eine stundenlange Einfangaktion, die letztlich bis 4.30 Uhr dauerte und zwölf Polizeistreifen, zahlreiche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Golling und mehrere Privatpersonen ordentlich auf Trab hielt. Die Polizei musste den Verkehr auf der Autobahn sowohl in Richtung Norden als auch in Richtung Süden sperren, weil einige Kühe in beide Tunnelröhren des Hieflertunnels gelaufen waren. Die Sperre der A10 dauerte bis kurz vor Mitternacht.

Mit Kran geborgen

Da auch mehrere Tiere auf die B159 geflüchtet waren und in Richtung Golling rannten, musste dieser Bereich der Bundesstraße bis 4.30 Uhr gesperrt werden. Einige verängstigte Rinder gelangten auf eine steile Böschung und kamen weder vor noch zurück. Fünf Kälber wurden mithilfe eines Krans von der Feuerwehr geborgen, eines davon war in einen Wasserschacht gestürzt, es konnte ebenfalls gerettet werden.

Während der Bergeaktion sprang ein Kalb über eine Leitschiene auf die Gleisanlage der ÖBB. Auch hier dauerte es einige Zeit, bis es eingefangen war. Der Eisenbahnverkehr wurde von rund 1.00 Uhr bis 2.00 Uhr eingestellt.