Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat nach dem Bahnunfall im Semmering-Gebiet am 1. Dezember einen Strafantrag wegen fahrlässiger Körperverletzung eingebracht. "Dem Fahrer des zurückrollenden Zuges wird sorgfaltswidriges Verhalten vorgeworfen", sagte Sprecher Erich Habitzl am Freitag auf Anfrage. Das habe ein von der Staatsanwaltschaft beauftragtes Gutachten zur Zug-Kollision ergeben.

Der Güterzug mit 21 Waggons war auf der Südbahnstrecke zurückgerollt und gegen eine angeforderte Hilfs-Lok geprallt, die bergwärts fuhr. Beim Unfall im Pollereswand-Tunnel zwischen zwei Viadukten bzw. zwischen Breitenstein und Semmering waren 14 Waggons entgleist, zwölf davon im Tunnel. Der Lokführer der Hilfs-Lok wurde ins Krankenhaus transportiert.

Aufgrund der Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten nach dem Unfall war die Semmering-Bergstrecke fast zwei Wochen lang gesperrt. Die ÖBB bezifferten den Schaden mit mindestens fünf Millionen Euro.