Gut drei Wochen nachdem die Piloten von vier Linienflugzeugen im Landeanflug auf Salzburg mit einem Laser geblendet worden sind, hat die Kriminalpolizei Traunstein in Bayern den Fall aufgeklärt. Ermittler suchten am Donnerstag mit einem Durchsuchungsbefehl die Wohnung eines 24-jährigen Mannes in Freilassing auf. Der zeigte sich geständig und übergab den Polizisten den benutzten Laserpointer.
Auf die Spur kamen die Ermittler dem Verdächtigen durch die Befragung der Piloten. Dadurch konnte der Straßenzug in Freilassing eingegrenzt werden, von dem der Mann die Blendangriffe durchgeführt hatte. Die weiteren Erhebungen führten die Polizisten dann zu dem 24-Jährigen. "Ein Motiv hat er uns bisher noch nicht genannt, aber er muss noch ausführlich einvernommen werden", sagte Pressesprecher Jürgen Thalmeier am Freitag zur Austria Presseagentur. Der Mann wird nun wegen gefährlicher Eingriffe in den Luftverkehr (§ 315 im deutschen Strafgesetzbuch) angezeigt.
Trotzdem sichere Landung
Der Tatverdächtige hatte am Abend des 7. Juni insgesamt vier Flugzeuge mit einem grünen Laserpointer geblendet. Die erste Attacke meldete eine aus Deutschland kommende Maschine gegen 22 Uhr dem Tower. Die Fluglotsen nahmen umgehend Kontakt mit dem Betriebsleiter des Flughafens auf, der die Polizei verständigte. Gleichzeitig wurden die nachfolgendem Maschinen vom Tower über Funk über den Vorfall informiert. Die Piloten der drei folgenden Flugzeuge waren dadurch auf die Blendung vorbereitet. Alle Maschinen landeten ohne Zwischenfälle sicher.
Laut der Flugsicherheitsbehörde Austro Control sind Blendungen in Österreich sehr selten. Zuletzt gab es im Schnitt rund 15 bis 20 Meldungen im Jahr. Öfter als Linienflugzeuge seien Hubschrauber Ziel von Blendattacken.