Nach dem Brandanschlag auf eine Dornbirner Messehalle in der Nacht auf Dienstag ermittelte die Polizei in alle Richtungen. Auch das Landesamt für Verfassungsschutz und das Landeskriminalamt waren beteiligt. Seitens der Politik wurde die Tat scharf verurteilt. Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) forderte rasche Aufklärung. "Solche Taten können und dürfen nicht akzeptiert werden",betonte er.

In der Nacht auf Dienstag wurde eine Flasche mit brennbarer Flüssigkeit an die Mauer der Messehalle 7 geworfen. Zwar handelte es sich dabei nicht um jene Halle, in der seit Montagabend 43 Flüchtlinge untergebracht wurden. Ein Zusammenhang könne aber nicht völlig ausgeschlossen werden, hieß es seitens der Vorarlberger Polizei auf APA-Anfrage. Personen waren bei dem Angriff nicht gefährdet, der Sachschaden ist gering.

Über den genauen Zeitpunkt der Attacke konnten vorerst keine Angaben gemacht werden, verständigt wurde die Polizei am Dienstag gegen 7.30 Uhr. Allfällige Zeugen wurden gebeten, sich zu melden. Die Asylanten bekamen von dem Anschlag nichts mit.

Vorarlberger Politiker aller Parteien zeigten sich entsetzt - sollte der Anschlag den Flüchtlingen gegolten haben. "Ich hoffe, die Täter werden die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen", sagte Roland Frühstück (ÖVP). Grünen-Klubobmann Adi Gross erklärte es zum Gebot der Stunde, schutzsuchende Menschen willkommen zu heißen. "Hass, Gewalt und Hetze haben hier nichts verloren", so Gross. Dieter Egger (FPÖ) appellierte an alle, einen kühlen Kopf zu bewahren und "gemeinsam an Lösungen zu arbeiten".

Das Rote Kreuz Vorarlberg hat am vergangenen Wochenende vorübergehend eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in einer Halle der Dornbirner Messe eingerichtet. 43 Männer aus elf Nationen, die meisten aus Syrien, im Alter zwischen 20 und 40 Jahren sind am Montagabend eingetroffen, weitere 45 sollen in den nächsten Tagen folgen, teilte das Rote Kreuz in einer Aussendung mit. Nach ersten Angaben kamen die Flüchtlinge aus dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen und aus dem Aufnahmelager Wien-Erdberg. Bis Ende Juni sollen die Asylwerber bereits in fixe Quartiere in Vorarlberg übersiedeln können.