Die Zahl der sogenannten Legal Highs ist 2014 in der EU erneut auf eine Rekordmenge gestiegen. Rund zwei neue psychoaktive Substanzen wurden pro Woche entdeckt. Die Gesamtzahl der von der Drogenbeobachtungsstelle überwachten Substanzen hat sich dadurch auf über 450 erhöht. Das geht aus dem Bericht der EU-Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) hervor, der am Montag in Wien vorgestellt wurde.
Zunahme lässt sich nicht stoppen
"Neue psychoaktive Substanzen sind zunächst unbekannt, können jedoch sehr rasch traurige Berühmtheit erlangen und ernsthaften Schaden verursachen. Die heute vorgelegten Daten machen deutlich, dass die Zunahme dieser Substanzen auf dem Markt für die Politik im Bereich der öffentlichen Gesundheit und in der Drogenpolitik auch in den kommenden Jahren Herausforderungen mit sich bringen wird", sagte Wolfgang Götz, Direktor der EMCDDA, in einer Aussendung.
2014 waren in der Liste der gemeldeten Substanzen zwei Gruppen wieder besonders stark vertreten: synthetische Cathinone (31 Substanzen) und synthetische Cannabinoide (30 Substanzen), die als legale Ersatzstoffe für Stimulanzien bzw. für Cannabis verkauft werden. Sie bilden heute die beiden größten Gruppen, die mit der Hilfe des europäischen Frühwarnsystems überwacht werden. Sie machen laut EMCDDA mit Sitz in Lissabon zusammen nahezu zwei Drittel der 2014 gemeldeten neuen Suchtstoffe aus.
Der Markt wächst und wächst
Die jüngsten Daten über Beschlagnahmungen belegen der Aussendung zufolge, dass der Markt für neue psychoaktive Substanzen wächst. Zwischen 2008 und 2013 stieg die Zahl der Beschlagnahmungen neuer psychoaktiver Substanzen in ganz Europa um das Siebenfache. 2013 wurden in Europa rund 47.000 Beschlagnahmungen von neuen psychoaktiven Substanzen mit einem Gewicht von über 3,1 Tonnen gemeldet. Viele neue psychoaktive Substanzen werden von Chemieunternehmen außerhalb des Kontinents in Massen hergestellt und per Luftfracht nach Europa befördert, wo sie verarbeitet, verpackt und anschließend an die Konsumenten verkauft werden.