Der erste Schwung ist gesetzt: Planai und Reiter Alm in der Steiermark, die Turracher Höhe an der Grenze zu Kärnten und die Gerlitzen starten dieses Wochenende. Schon seit Mitte Oktober ist der Mölltaler Gletscher offen. Weitere Skigebiete folgen kommendes Wochenende. Der Blick auf die neue Wintersaison lässt die Touristiker hoffen: 17 Millionen Gäste planen heuer laut „Österreich Werbung“ fix einen Winterurlaub in der Alpenrepublik, 29 Millionen haben es fest oder ziemlich sicher vor.

Wirtschaftliche Situation hat sich verbessert

Österreich gilt europaweit als eine der Top-Skidestinationen, vor allem für Deutsche, Holländer, Ungarn und Österreicher. Der Grund: „Die wirtschaftliche Situation der Gäste hat sich im Vergleich zum Vorjahr in nahezu allen Märkten verbessert“, so Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler.

Der Blick in die fernere Zukunft ist allerdings getrübter: Immer mehr Menschen steigen um das 50. Lebensjahr herum auf Tourengehen oder Langlaufen um. „Der durchschnittliche Wintergast ist über 50, der durchschnittliche Skifahrer über 39 Jahre“, weiß Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der „Österreich Werbung“.

Attraktive Alternativen

Das Anbieten von Alternativen sei aber wegen des Klimawandels sogar geboten, ist wiederum Tourismusforscher Holger Sickinger überzeugt. Diese sind neben Tourengehen und Langlaufen etwa Winterwandern, Wellness oder Kulinarik. Wobei Sickinger betont: „Schnee ist nicht alles. Ganz ohne Schnee ist jedoch alles nichts.“

„Früh zu Bett, früh auf die Piste“

Das bestätigt eine Studie von Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier: Gerade junge Menschen aus der gehobenen Mittelschicht lassen sich für einen Winterurlaub begeistern. Wichtig dabei seien ihnen Gesundheit, Abenteuer und eben Naturerlebnis. „Wir haben es vielfach mit schwer beanspruchten, gestressten Städtern zu tun, die Urlaub in den Bergen machen und aus ihrem Alltag ausbrechen wollen. Das kann auch ein Spaziergang durch den verschneiten Wald sein.“ Sie suchen nach Urlaubserlebnissen, die sie wieder aufbauen. „Früh zu Bett, früh auf die Piste. Das ist ganz ein starker neuer Trend.“

Gespalten ist das Verhalten der „gestressten Jungakademiker und Start-up-Opfer“, wie Heinzlmaier sagt, gegenüber Natur und Klimaschutz: So ist ihnen der Schutz und der Erhalt von Natur wichtig, weiße Schneestreifen, die über grünbraune Wiesen führen, sind aus ihrer Sicht entbehrlich. Andererseits legen sie keinen Wert auf eine umweltfreundliche Anreise, so der Jugendforscher. Sie steigen zumeist ins Auto oder sogar in den Flieger.

Attraktive Zuganbindung

Doch es gibt auch die anderen, die mittlerweile per Bahn und Bus anreisen. Für 15 Skigebiete bieten die ÖBB mittlerweile Pakete an, die die Anreise sowie einen Skipass für 1, 3 oder 6 Tag(e) beinhalten.