Abgeschnittene Schnurrhaare, eine große Beule am Kopf, das Fell zerzaust, die Krallen viel zu kurz abgeschnitten: In bemitleidenswertem Zustand befand sich ein Kater, als er Ende der vergangenen Woche von einem aufmerksamen Tierfreund nahe der B147 bei Munderfing (Bezirk Braunau) entdeckt wurde. Der Zeuge brachte den völlig verängstigten Vierbeiner zum Tierschutzhof der Pfotenhilfe in Lochen.
„Folgen eines Unfalls sehen anders aus“
Dort ging man zunächst von einem Autounfall aus. Doch bei der Aufnahmeuntersuchung durch den Tierarzt fiel auf, dass dem Kater alle Schnurrhaare abgeschnitten, die Krallen extrem gekürzt wurden und Fasern einer Kuscheldecke in den Krallen steckten. Auf dem gesamten Hinterkopf war eine riesige Beule, die möglicherweise von einem Schlag stammt. Zudem hatte er sich stark auf die Zunge gebissen und komplett eingenässt. Abgesehen davon, dass das Kürzen der Vibrissen (Schnurrhaare) gemäß Bundestierschutzgesetz ausdrücklich verboten ist, wurde das Opfer offensichtlich schwer misshandelt. Für die Pfotenhilfe-Geschäftsführerin steht fest: „Die Folgen eines Autounfalls sehen laut unserem Tierarzt anders aus“.
Während der Kater nun am Tierschutzhof der Pfotenhilfe liebevoll gesundgepflegt wird, suchen die Mitarbeiter nach dem Halter und dem Täter. Bei vorsätzlicher Tierquälerei drohen diesem bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe. Hinweise können – wenn nötig auch anonym – über das Kontaktformular auf www.pfotenhilfe.at gegeben werden.
Oberösterreichische Nachrichten