Die größten Tragödien bergen oft einen Hoffnungsschimmer. Während das verheerende Hochwasser in Niederösterreich massive Schäden anrichtete, zeigte sich ein großer Zusammenhalt in der Zivilgesellschaft. Nicht nur unzählige Freiwillige von Feuerwehr und Co. haben sich in den Dienst der Sache gestellt, sondern auch zahlreiche Mitglieder der Freien Syrischen Gemeinde Wien.

Syrer danken Österreich

Mehr als 50 Freiwillige aus der syrischen Community unterstützten die Einsatzkräfte in Niederösterreich bei der Beseitigung der Hochwasserschäden. Die Männer und Frauen, von denen die meisten noch auf ihren Asylbescheid warten, halfen, Keller und Erdgeschosse vom Schlamm zu befreien.

„Wir wissen, wie es ist, alles zu verlieren. Auch wir mussten unser Leben neu aufbauen“, sagt einer der Männer dem Standard, während er einen Keller vom Schlamm befreit. Der junge Mann ist bereits 2015 aus seinem Heimatland geflohen und ist Österreich sehr dankbar: „Österreich hat uns damals aufgenommen. Dafür sind wir dankbar, wir wollen etwas zurückgeben“, sagt er.

Nun wird die Gemeinde für ihre Tat auch ausgezeichnet. Sie erhalten den Georg-Preis. Der Preis wird seit 2015 zu Ehren des im selben Jahr verstorbenen Georg Lebiszczak vergeben. In seinem Gedenken verlieh die Familie mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Menschenrechte die Auszeichnung im Rahmen des Filmfestivals This Human World.

Ihre Auszeichnung erhalten die Helfer am 4. Dezember im Wiener Rathaus. In ihrer Begründung heißt es vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Menschenrechte, dass sich die Syrer für Menschenrechte einsetzten – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder Alter.