Angenehme 6 Grad am Resterkogel in Tirol, strahlender Sonnenschein, beste Fernsicht - derzeit schenkt das Wetter allen Bergsportbegeisterten Traumtage zum Wandern. Da will man seinen Augen kaum trauen, dass schon wieder erste Skifahrerinnen und Skifahrer auf den Pisten unterwegs sind. Doch die Bilder wiederholen sich: Anfang November tauchen inzwischen jedes Jahr erste Bilder von „weißen Bändern“ in grün-brauner Landschaft auf - Depotschnee, sprich Altschnee aus der vergangenen Saison. Und jedes Jahr wieder taucht dieselbe Frage auf: Braucht‘s das?

Vor Ort keine Aufregung zu frühem Skiwinter Start

Auch am Jochberg schlängelt sich schon seit Anfang November ein „weißes Band“ durch die sonst schneefreie Herbstlandschaft. Vom Winter fehlt noch jede Spur. Dank des Depotschnees sind die Kitzbüheler Bergbahnen am 8. November in den „Skiwinter“ gestartet, die Pisten am Resterkogel sind nicht nur für das Training der Nachwuchsrennläufer und Kaderathleten, sondern für alle Skibegeisterten geöffnet. Ein Blick auf die Webcam verrät, dass davon ordentlich Gebrauch gemacht wird.

Auf Depotschnee genießen die ersten Skibegeisterten den frühen Start des „Skiwinters“ am Resterkogel in Tirol
Auf Depotschnee genießen die ersten Skibegeisterten den frühen Start des „Skiwinters“ am Resterkogel in Tirol © https://www.kitzski.at/de/aktuelle-info/aktuelles-wetter.html

In Kitzbühel versteht man laut „Tiroler Tagblatt“ die Aufregung nicht. Um eine optimale Trainingsvorbereitung für den Winter gewährleisten zu können, sei der frühe Übungsstart unerlässlich. Die Alternative sei, mit den Kindern zum Training auf den Hintertuxer Gletscher zu fahren, was mit wesentlich mehr Aufwand und Emissionen verbunden sei. Zudem würden auch Skiclubs aus dem nahen Bayern gerne das Angebot nutzen.

Keine Angst vor Negativ-Marketing

Angst vor Negativ-Auswirkungen angesichts der viel kritisierten „weißen Bänder“ hat man in Tirol nicht. Die Kommunikation sei aber äußerst sensibel. Auch für die Umwelt sei der frühe Skiwinter-Start aus Sicht der Verantwortlichen kein Problem. Schließlich nutze man Altschnee vom vergangenen Winter aus dem Depot, heißt es im „tt“. Schneekanonen werden aktuell nicht eingesetzt. Das würde das Wetter auch aktuell nicht zulassen - es ist schlicht zu warm. Selbst auf 3429 Metern auf der Wetterstation des Brunnerkogels wurden am Sonntag noch über Null Grad gemessen. Sinkende Temperaturen sind erst im Laufe der kommenden Woche zu erwarten. Schnee von oben ist aber nicht wirklich in Sicht.