Im Fall eines Pensionisten, der Donnerstagvormittag in einer Wiener Innenstadtwohnung tot aufgefunden worden war, ist ein dringend Tatverdächtiger vorläufig festgenommen worden. Der 26-Jährige, der bis vor Kurzem mehrere Jahre bei dem 70-jährigen Schweizer gewohnt haben soll, sei grundsätzlich geständig, sagte Polizeisprecherin Anna Gutt der APA. Das Motiv hätten die Ermittler aber noch nicht eruiert - die Angaben des Mannes seien „wirr“, die Vernehmungen gehen weiter.
Bekannte des 70-Jährigen hatten sich Sorgen gemacht, nachdem sie tagelang nichts von ihm gehört hatten, und die Polizei eingeschaltet. Bei den Nachforschungen im Freundeskreis stießen die Ermittler des Landeskriminalamts (Gruppe Bauer) nun auch auf Hinweise zum mutmaßlichen Täter.
Seit 2018 bei dem Pensionisten gewohnt
Wie sich herausstellte, hatte der aus Afghanistan stammende Staatenlose seit 2018 bei dem Pensionisten in dessen Wohnung gelebt. Er sei dort auch gemeldet gewesen, legal in Österreich aufhältig und Inhaber eines sogenannten Konventionsreisepasses, sagte die Sprecherin. Seit Anfang September war der 26-Jährige aber von der Wohnadresse des 70-Jährigen abgemeldet.
Die Festnahme des Verdächtigen erfolgte Freitag am frühen Nachmittag im Bezirk Simmering, auf der Straße, berichtete Gutt. „Während einer ersten Vernehmung zeigte sich der 26-Jährige gegenüber den Beamten grundsätzlich geständig, machte aber wirre Angaben. Weitere Ermittlungen zu seiner Person und zum tatsächlichen Motiv sind im Gange.“ Die Einvernahmen dürften am Samstag weitergehen, ein Dolmetsch wurde beigezogen, hieß es.
Der tote Pensionist war Donnerstagnachmittag in seiner Wohnung entdeckt worden. Todesursächlich waren laut Obduktion mehrere massive Stichverletzungen, die ihm laut den Ermittlern der Verdächtige mit einem spitzen Gegenstand zugefügt haben soll. Nähere Angaben zur Tatwaffe lagen noch nicht vor. Es wurden diesbezüglich auch DNA-Untersuchungen eingeleitet. Angaben zum Todeszeitpunkt gab es noch keine.