In einem umfangreichen Statement hat die Landespolizeidirektion am Mittwochabend nochmals Stellung zum Großeinsatz in Altenfelden (Bezirk Rohrbach) genommen. Nach wie vor sind Fragen ungeklärt – darunter auch, wie lange Roland D. schon tot war, als er am Samstag in dem Waldstück unweit des Tatorts gefunden worden war. Eine Antwort darauf gibt es zwar (noch) nicht, dafür wurden weitere Details zu den letzten Stunden des Einsatzes veröffentlicht.
Jagdhunde von Roland D. fanden ihn nicht
So setzte die Polizei bei der Suche nach Roland D. auch dessen Jagdhunde ein. Die Tiere wurden, nachdem der VW Caddy am Freitag in einem Waldstück nahe dem Tatort gefunden worden war, in dem Gebiet freigelassen und von Polizeidrohnen verfolgt – in der Hoffnung, sie würden den Weg zu ihrem Herrchen weisen. Diese laut Polizei „etwas unkonventionelle Maßnahme“ brachte allerdings keinen Erfolg. Und das, obwohl – wie nun bekannt wurde – die Leiche nur gut 800 Meter vom Pkw entfernt lag. Zwar dürften die Hunde die korrekte Fährte verfolgt haben, aber dann von den topografischen Gegebenheiten gestoppt worden sein. Wie berichtet, hatte sich Roland D. mit einer seiner Schrotflinten das Leben genommen.
Abermals wurde die schwierige Geländesituation und die Größe des Suchgebiets betont: Rund 100 Quadratkilometer, eine Fläche etwa so groß wie die Landeshauptstadt, seien abgesucht worden. Jedem der rund 500 Hinweise, die seitens der Bevölkerung eingegangen waren, ging man nach. Die meisten Informationen zum möglichen Aufenthalt und zum Fluchtfahrzeug betrafen das definierte Einsatzgebiet bei Altenfelden, zu dem mehrere große Waldgebiete mit teilweise steilen Abhängen und großen Höhenunterschieden gehören. Laut Polizei wurde das Gebiet „Schritt für Schritt“ abgesucht, es wurden Hochstände, Jagdhütten und sogar Höhlensysteme kontrolliert.
Keine Hinweise auf Abstellzeit des Autos
Der VW Caddy wurde mittlerweile von der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes spurentechnisch untersucht. Dabei konnten bislang keine Hinweise auf die Abstellzeit ermittelt werden. Die Frage, ob das Fluchtfahrzeug schon länger in dem Waldstück stand, oder erst kurz vor seiner Entdeckung dort abgestellt wurde, ist weiterhin offen. Laut einem Zeugenhinweis sollen Scheinwerfer eines Fahrzeuges am Donnerstag gegen 19 Uhr in besagtem Waldstück gesichtet worden sein.
Laut den Verantwortlichen war der Einsatz „beispiellos in der jüngeren Geschichte der Landespolizeidirektion Oberösterreich“. Das Hauptziel sei von Beginn an gewesen, weitere Opfer zu vermeiden und den Beschuldigten möglichst schnell zu finden. Bei derartig großen Einsätzen sei eine Evaluierung standardmäßig vorgesehen. Diese wurde bereits am Montag von Landespolizeidirektor Andreas Pilsl beim Innenministerium angeregt, hieß es.