Auch heute läuft die Alarmfahndung im Bezirk Rohrbach in vollem Umfang weiter. „Wir befinden uns derzeit noch in der Intensivphase“, sagt Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamtes Oberösterreich, im Gespräch mit den OÖN. Wie lange diese anhalten werde, sei noch nicht abzuschätzen: „Das hängt von den Ermittlungsergebnissen und Hinweisen ab.“ Derzeit gebe es sehr viele Hinweise und Tipps, viele seien hilfreich, andere seien „eher mit Vorsicht zu genießen“, wie Mitterlehner sagt.
Derzeit gebe es jedenfalls noch eine „Gefährdungssituation“. Nun gehe es aber darum, „sachlich und nüchtern einzuschätzen“, wer in welchem Umfang tatsächlich gefährdet sei. „Seine unmittelbaren Kontrahenten, mit denen der Verdächtige über Jahre hinweg heftige Auseinandersetzungen hatte, sind ausgeschaltet. Jetzt müssen wir der Frage nachgehen, wie stark die Konfliktsituation mit anderen war“, sagt Mitterlehner.
Sicherheitsmaßnahmen für 30 Personen
Der ursprüngliche Kreis von 50 Personen, bei denen Sicherheitsmaßnahmen gesetzt wurden, hat sich mittlerweile auf 30 reduziert: „Die Maßnahmen sind unterschiedlich und reichen von eher indirekten Maßnahmen bis hin zur polizeilichen Überwachung.“ Wie viele Personen genau polizeilich überwacht werden, wird aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben. Fest steht, dass die Exfrau von Roland Drexler darunter ist. Andere seien an sichere Orte gebracht worden oder würden von sich aus in Hotels oder bei Bekannten abwarten, bis sich die Situation klärt.
Ermittelt und gefahndet werde derzeit in alle Richtungen, auch ein möglicher Suizid von Roland Drexler sei ein naheliegendes Szenario. Aber, betont Mitterlehner: „Solange wir nichts finden, wissen wir es einfach nicht.“ Irritierend sei, dass das Auto noch nicht gefunden wurde. Dass Drexler es möglicherweise im Wald versteckt hat und mit Tarnnetzen verhüllt hat, sei durchaus denkbar: „Als Jäger hat jemand natürlich diese Kenntnisse und Materialien.“ Würde der Wagen gefunden, sei jedenfalls viel erreicht: „Das würde einige Rückschlüsse ermöglichen.“
Barbara Eidenberger/Oberösterreichische Nachrichten