Bei der Wiener U4-Station Schönbrunn hat sich am Dienstagnachmittag ein schwerer Unfall mit vier „U-Bahnsurfern“ ereignet. Die jungen Männer waren illegal auf dem Dach einer Garnitur mitgefahren. Zwei von ihnen prallten nach Informationen des „ORF“ bei der Einfahrt gegen eine über die Strecke führende Fußgängerbrücke. Von Teams der Berufsrettung und des Samariterbundes wurde ein Opfer unter Reanimation sowie ein weiteres unter Lebensgefahr in ein Spital gebracht. Sie sollen noch immer um ihr Leben kämpfen. Ein Bursch erlitt leichte Blessuren, der Vierte blieb offenbar unverletzt.
In ersten Rückmeldungen hatte es zunächst geheißen, die „U-Bahnsurfer“ wären in den Stromkreis geraten. In diesem Bereich verläuft jedoch keine Oberleitung, erklärten die Wiener Linien.
Gegen Brücke geprallt und von der U-Bahn gefallen
Die vier Burschen, sie dürften laut Berufsrettung um die 20 Jahre alt sein, waren kurz nach 16.00 Uhr verbotenerweise am Dach der U-Bahn aus Richtung Hütteldorf mitgefahren, berichteten die Wiener Linien in einer Stellungnahme. Zwei von ihnen schlugen bei der Einfahrt in die Station Schönbrunn bei einer Fußgängerbrücke an und fielen von der U-Bahn.
Einer der „U-Bahnsurfer“ dürfte in der Station Schönbrunn den Notstopp betätigt haben. Sein Kollege musste noch in der Station reanimiert werden. Der Fahrer der U4 wird von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Lebensgefährliche Mutproben
Der genaue Unfallhergang soll gemeinsam mit der Polizei mittels Videoauswertung analysiert werden, so die Wiener Linien. Dieser tragische Unfall würde zeigen, wie lebensgefährlich solche leichtsinnigen Aktionen oder Mutproben sind. Man setze auch auf Prävention und Aufklärung: Seit Jahren werden in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion und der Polizei Workshops in Schulen gehalten. Kinder und Jugendliche würden durch Vorträge und Führungen für das Thema Sicherheit und das richtige Verhalten in und um die Öffis sensibilisiert.