In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Was bedeutet dies nun für Menschen, die immer zur gleichen Uhrzeit Medikamente einnehmen müssen? Die Apothekerin Ursula Sellerberg gibt Antworten.

Grundsätzlich gilt: Wie der Körper mit Änderungen des Tagesrhythmus umgeht, sieht man beim Jetlag, also beim Überschreiten von Zeitzonen, erklärt die Apothekerin. In der Regel werden zwei Stunden vom Körper aber gut toleriert.

Die Zeitumstellung, die nur eine Stunde Verschiebung bringt, sollte also zu keinen Problemen mit Medikamenten führen. Man kann die bewährte Uhrzeit für die Einnahme auch in der Winterzeit beibehalten. Im Zweifelsfall sollte man sich aber in der Apotheke beraten lassen.

Achtung: Ausnahmen bestätigen die Regel

Dennoch gibt es auch bei der Medikamenteneinnahme mögliche Ausnahmefälle. Etwa, wenn ein Antibiotikum mehrmals am Tag zu festen Uhrzeiten eingenommen werden soll, damit ein gleichmäßiger Wirkstoffspiegel erhalten bleibt. Hier könnte die Zeitumstellung - also eine Stunde mehr zwischen zwei Einnahmen - die Wirkung beeinflussen, sagt Ursula Sellerberg. Es kann daher in Sonderfällen empfehlenswert sein, sich bei der Einnahme weiterhin an die Sommerzeit zu halten. Antibiotika werden in der Regel nur kurzfristig eingenommen.

Im Gegensatz dazu gibt es auch Medikamente, die zwar an den eigenen Tagesrhythmus gebunden sind, aber nicht an feste Uhrzeiten. Insulin zum Beispiel ist meist an die Essenszeit geknüpft und wird deswegen von der Zeitumstellung nicht beeinflusst. Generell hat Sellerberg einen Tipp, wenn es um die Einnahme von Medikamenten geht: „Lassen Sie sich in der Apotheke individuell beraten.“