Eine 67-jährige Deutsche ist am Dienstagabend in einem Wohnhaus in Adnet im Salzburger Tennengau tot aufgefunden worden. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. Die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion des Leichnams hat laut Polizei ergeben, dass die Frau mit einem Messer getötet worden ist. Die Tat wurde von einer bisher noch unbekannten Person verübt. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser, wurde in der Wohnung sichergestellt, in der die Tote entdeckt worden ist.
Bürgermeister: „Man leidet natürlich mit“
Die Fahndung nach dem Täter oder der Täterin ist bisher erfolglos verlaufen. Der Tathergang und die Hintergründe zur Tat waren vorerst unklar. Mit den Ermittlungen ist das Landeskriminalamt Salzburg betraut. Zur Klärung der genauen Todesursache hatte die Staatsanwaltschaft Salzburg die Obduktion des Leichnams angeordnet. Der Leichenfund in dem Mehrparteienhaus im Ortsteil Waidach löste einen Großeinsatz der Polizei aus. Ein Hausbewohner hatte die Exekutive alarmiert. Hubschrauber, mehrere Streifen, Beamte der Cobra und der Spurensicherung sowie das Rote Kreuz waren im Einsatz.
Im Zuge der Ermittlungen werden auch Bewohner des Hauses befragt, hieß es. Es habe bereits mehrere Einvernahmen gegeben, „wir haben noch keine Beschuldigten“, erklärte eine Polizeisprecherin am Mittwochvormittag. Vorerst war nicht klar, ob die getötete Frau in dem Mehrparteienhaus dauerhaft wohnte, zu Besuch war oder dort ihren Urlaub verbracht hatte. Laut einem Polizeisprecher war die Frau dort nicht gemeldet. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes zum Umfeld des Opfers, zu einem eventuellen Tatmotiv sowie die Befragungen von Zeugen laufen auf Hochtouren, hieß es. Die Ermittlungserkenntnisse würden in die Fahndungsmaßnahmen einfließen.
In der Gemeinde rätselt man über die Hintergründe. Wolfgang Auer, Bürgermeister von Adnet sagte gegenüber den Salzburger Nachrichten: „Die Stimmung ist natürlich getrübt. Man ist betroffen, leidet natürlich mit. Man glaubt immer, man ist auf der Insel der Seligen und dass in Adnet so etwas nicht passieren kann. Die ganze Bevölkerung ist betroffen und wir harren der Dinge, weil uns die Einzelheiten fehlen.“
Gewalt an Frauen ist ein strukturelles Problem
In Österreich ist jede dritte Frau von körperlicher und/ oder sexueller Gewalt betroffen – laut Statistik Austria sind es knapp 35 % der weiblichen Bevölkerung. Im Vorjahr meldete Österreich einen traurigen Rekord: 42 Morde an Frauen. Monatlich werden in Österreich im Schnitt drei Frauen ermordet, zählt der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF). Zuletzt starb am 18. Oktober eine 65-Jährige ebenfalls nach einem Messerangriff in Zistersdorf (Niederösterreich).