Es war einer der schockierendsten Fälle von Tierquälerei: In einem dunklen Kellerverlies in Ansfelden wurden 44 misshandelte Hunde entdeckt. 14 von ihnen kamen ins Tierschutzhaus Vösendorf und begannen dort einen Weg der Heilung, der ihnen ein neues Leben ermöglichte. Heute, ein Jahr nach der Rettung, hat sich das Leben dieser Hunde drastisch geändert - aus einem Albtraum wurde eine Erfolgsgeschichte.
Mehrere der Hunde konnten inzwischen an tierliebe Menschen vermittelt werden und genießen nun ein glückliches und sicheres Leben in ihren neuen Familien. Diese Hunde haben sich zu treuen Begleitern entwickelt und zeigen, dass auch schwer traumatisierte Tiere wieder Vertrauen fassen und aufblühen können.
Paten helfen, Vertrauen wieder zu gewinnen
Auch für die Mehrheit der Hunde, die noch im Tierschutzhaus leben, hat sich viel zum Positiven gewendet. Sie haben Paten gefunden - engagierte Menschen, die sie regelmäßig besuchen, mit ihnen spazieren gehen und ihnen die Zuneigung schenken, die sie so dringend brauchen. Diese Bindungen sind für die Hunde von unschätzbarem Wert und helfen ihnen, das Vertrauen in Menschen wiederzugewinnen.
Trotz der schwierigen Ausgangslage haben die Hunde gesundheitlich große Fortschritte gemacht. Anfangs kämpften sie mit schwachem Immunsystem, Verdauungsproblemen und Hauterkrankungen. Dank intensiver Pflege und spezieller Behandlungen haben sich die Beschwerden deutlich gebessert. Selbst die gefürchtete Babesiose, an der einige Hunde erkrankt waren, konnte erfolgreich behandelt werden.
Hündin „Rosi“ als Gebärmaschine gehalten
Leider haben es nicht alle geretteten Hunde geschafft, ein neues Leben in Freiheit und Liebe zu genießen. Die Hündin „Rosi“, die in Ansfelden als Gebärmaschine missbraucht wurde, starb, ohne jemals die liebevolle Familie gefunden zu haben, die sie so sehr verdient hätte. Ihr Leben war von Leid geprägt, und obwohl sie in den letzten sechs Monaten ihres Lebens bei Tierschutz Austria ein Stück Sicherheit und Zuwendung erfahren durfte, war es zu spät. Ihre medizinischen Untersuchungen zeigten schwerwiegende gesundheitliche Schäden, die letztlich nicht überwunden werden konnten. Rosi bleibt ein Symbol dafür, dass nicht jede Rettungsgeschichte ein Happy End hat - aber ihr Schicksal mahnt uns, niemals aufzuhören, für Tiere in Not zu kämpfen. Einige Hunde leiden auch heute noch an medizinischen Folgeschäden und müssen daher noch immer therapiert werden.
Diese Erfolgsgeschichte wäre ohne die Unterstützung vieler Menschen nicht möglich gewesen. Ob durch Patenschaften, Spenden oder Adoptionen - das Engagement der Tierfreunde hat das Leben dieser Hunde nachhaltig verändert. Am Welthundetag wollen wir allen Hundefreund:innen danke sagen. Die geretteten Hunde von Ansfelden haben eine zweite Chance bekommen - und sie genutzt.
Der 45-Jährige, der die knapp 50 Hunde unter erbärmlichen Umständen gehalten und auch für Hundekämpfe missbraucht haben soll, wurde übrigens im Jänner in Linz zu zwei Jahren teilbedingter Haft verurteilt. Bei einer Hausdurchsuchung waren auch große Mengen an Drogen und Waffen sowie Falschgeld und unterdrückte Dokumente gefunden worden.