Eine Mail mit enthaltener Bombendrohung gegen Innsbrucker Bahnhöfe ist am Donnerstag von der Tiroler Polizei stundenlang unbemerkt geblieben. Einen entsprechenden Bericht der „Tiroler Tageszeitung“ bestätigte Polizeisprecher Stefan Eder der APA. Die Drohung wurde demnach vom zuständigen Kollegen erst nach Ablauf des darin genannten Zeitpunkts, zu dem die angebliche Bombe explodieren hätte sollen, bemerkt. Gefunden wurde anschließend nichts.
Drohungen in Klagenfurt und Wien
Keine Evakuierung
Die gegen Innsbrucker Bahnhöfe gerichtete Drohmail war am späten Donnerstagnachmittag bei der Polizei eingetroffen. Sie blieb jedoch „einige Stunden“ und damit bis nach Ablauf der darin genannten Frist unbemerkt. Dieser „Zeitverzug“ sei einer der Hauptgründe gewesen, warum es zu keiner Evakuierung kam, erläuterte Eder. Eine anschließende Durchsuchung des Geländes am Innsbrucker Haupt- und Westbahnhof verlief ergebnislos. Deshalb könne man nachträglich sagen, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Personen bestanden habe, betonte die Polizei.
„Individueller Fehler“
Das betroffene allgemeine E-Mail-Postfach werde üblicherweise regelmäßig gesichtet, sagte Eder. Es habe sich schlicht um einen „individuellen menschlichen Fehler“ gehandelt. Indes seien sofort nach Bekanntwerden polizeiintern Maßnahmen getroffen worden, um einen ähnlichen Vorfall in Zukunft zu verhindern, hieß es.
In den vergangenen Tagen ist es in ganz Österreich zu mehreren Bombendrohungen gekommen. Zuletzt war der Bahnhof Feldkirch betroffen. In der laufenden Woche hatten zuvor etwa auch das Salzburger Einkaufszentrum Europark, die Keplerstraße im Grazer Bezirk Lend sowie eine Schule in Linz evakuiert werden müssen. In der Woche zuvor waren mehrere Bahnhöfe betroffen gewesen, unter anderem in Graz, Linz, Salzburg, St. Pölten, Klagenfurt und Bregenz. Aufgrund des Inhaltes der Schreiben ging die Polizei davon aus, dass in allen Fällen derselbe Verfasser am Werk war, hatte es in der Vorwoche geheißen.