Anfang Februar durchlebte ein älteres Ehepaar in der niederösterreichischen Gemeinde Harmannsdorf (Bezirk Korneuburg) dramatische Minuten. Vier Rumänen verschafften sich Zutritt zum Haus der beiden, um sie auszurauben. Für diesen brutalen Raubüberfall im Zuhause des Ehepaars müssen sich die vier Einbrecher am Donnerstag am Wiener Landesgericht verantworten.
Ein Räuber wurde angeschossen, drei flüchteten
Die Hausbesitzerin nahm am 7. Februar 2024 den Lärm der Eindringlinge wahr, stellte sich diesen in den Weg und wurde daraufhin mit einer Metallstange zu Boden geschlagen. Ihr Ehemann erwachte aufgrund ihrer Schreie, griff zu seinem Revolver und gab drei Schüsse ab.
Der 71-Jährige traf einen Einbrecher, der schwer verletzt im Garten liegen blieb und von der Polizei festgenommen werden konnte. Den anderen drei Männern gelang zunächst die Flucht. Zwei mutmaßliche Mittäter wurden in weiterer Folge mit Europäischem Haftbefehl in Rumänien gefasst, der vierte Angeklagte konnte festgenommen werden, als er Monate später über die Grenze in Nickelsdorf wieder nach Österreich einreisen wollte. Er soll gemeinsam mit zwei weiteren Komplizen bereits im November 2023 einen Supermarkt in Wien überfallen haben. Ihm drohen nun - wie sämtlichen Angeklagten - bis zu 15 Jahre Haft.
Waffengebrauch war gerechtfertigt
Für den 71-jährigen Hausbesitzer hat der Schusswaffengebrauch keine strafrechtlichen Folgen. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg billigte ihm „gerechtfertigte Notwehr“ zu. Ein ursprünglich gegen ihn geführtes Ermittlungsverfahren wurde Ende Mai eingestellt.