Die größten Tragödien bergen oft einen Hoffnungsschimmer. Während das verheerende Hochwasser in Niederösterreich massive Schäden anrichtete, zeigte sich ein großer Zusammenhalt in der Zivilgesellschaft. Nicht nur unzählige Freiwillige von Feuerwehr und Co. haben sich in den Dienst der Sache gestellt, sondern auch zahlreiche Mitglieder der Freien Syrischen Gemeinde Wien.
Syrer danken Österreich
Mehr als 50 Freiwillige aus der syrischen Community unterstützten die Einsatzkräfte in Niederösterreich bei der Beseitigung der Hochwasserschäden. Die Männer und Frauen, von denen die meisten noch auf ihren Asylbescheid warten, halfen, Keller und Erdgeschosse vom Schlamm zu befreien.
„Wir wissen, wie es ist, alles zu verlieren. Auch wir mussten unser Leben neu aufbauen“, sagt einer der Männer dem Standard, während er einen Keller vom Schlamm befreit. Der junge Mann ist bereits 2015 aus seinem Heimatland geflohen und ist Österreich sehr dankbar: „Österreich hat uns damals aufgenommen. Dafür sind wir dankbar, wir wollen etwas zurückgeben“, sagt er.
Doch das Hochwasser hat die Pläne der Gemeinschaft selbst zerstört. „Die Jungs von der Freien Syrischen Gemeinde in Wien hatten für Samstag eine Demo geplant (“Austro-Syrer sagen: Danke Österreich“), haben diese aber nach dem Hochwasser abgesagt und sind nach Tulln gefahren, um sich als Helfer zu melden und zur Verfügung zu stellen“, sagt Petar Rosandić, Obmann der NGO „SOS Balkanroute“, zur Tageszeitung „Heute“.