Bei Bauarbeiten an einem Haus in Schärding in Oberösterreich ist am Dienstag plötzlich ein Kellergewölbe eingestürzt. Drei Arbeiter wurden verschüttet, einer konnte sich selbst befreien. Da das gesamte Gebäude stark einsturzgefährdet ist, versucht man nun, über das Nachbarhaus zu den Verschütteten vorzudringen. Man hat eine ungefähre Vorstellung, wo sie sich befinden könnten. Am Abend war ein ferngesteuerter Baggerroboter im Einsatz, man will die Nacht durcharbeiten.
Der Optimismus der Einsatzkräfte hielt sich in Grenzen. Man befürchtet, es „wird es sich um eine Bergung handeln“, hieß es bereits am frühen Nachmittag von der Feuerwehr-Einsatzleitung zur APA. Dennoch will man nichts unversucht lassen. Das Bundesheer suchte mit Schallortungsgeräten nach den Männern, berichtete Presseoffizier Markus Oppitz. Dabei sei etwas geortet worden – und es wird gehofft, dass es die Verschütteten sind. Man habe eine ungefähre Vorstellung, wo sie sich befinden könnten, gestützt wird diese These auch durch das Anschlagen von Rettungshunden. Dennoch ist höchst ungewiss, ob man auf der richtigen Fährte ist.
„Wir suchen die ganze Nacht weiter“
Nun wird versucht in den Bereich vorzudringen, in dem man die Männer - laut Medienberichten dürfte es sich um zwei Arbeiter aus Syrien handeln - vermutet. Dazu musste man sich buchstäblich durch eine massive Granitwand durchschremmen. Zuerst wurde mit einer Bohrmaschine ein Loch geschaffen, schilderte Oppitz. Am Abend war dann ein Baggerroboter im Einsatz. Es wurde ein Schichtdienst eingerichtet, „wir suchen die ganze Nacht weiter“, betonte Bezirksfeuerwehrkommandant Markus Furtner im Gespräch mit der APA.
„Haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft“
Der Alarm war um 9.22 Uhr eingegangen, sagte Furtner in einem Video des ORF von einer Pressekonferenz. Nach der ersten sei auch noch eine weitere Decke in dem Haus, in dem sich auch eine Buchhandlung befindet, eingestürzt. An der Einsturzstelle sei ein eineinhalb Meter hoher Schuttkegel entstanden, den man anfangs mittels Menschenketten abtrug.
Nach etwa 45 Minuten sei klar gewesen, dass die Einsturzgefahr zu groß für einen weiteren Einsatz sei. Derzeit müsste man zwei Stockwerke hoch absichern, was aus statischer Sicht vorerst nicht möglich sei. „Wir haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft“, so Furtner.
81 Personen von sieben Feuerwehren waren im Einsatz, dazu Polizei und Suchhunde, Rettungskräfte, Statiker und eine Bau- bzw. Abrissfirma. Auch das Bundesheer war mit Rette- und Bergeexperten der ABC-Abwehr vor Ort. Der Assistenzeinsatz des Bundesheeres werde bis zur Rettung aller Verschütteten dauern, hieß es. Auch die beiden angrenzenden Häuser wurden evakuiert. Weitere Personen wurden nicht verletzt.