Eine Frau ist Sonntagfrüh in einer Wohnung in einem Mehrparteienhaus in Wien-Favoriten umgebracht worden. Wie Polizeisprecherin Julia Schick der APA bestätigte, wurde ihr Lebensgefährte als Tatverdächtiger noch unmittelbar am Tatort in der Nähe des Amalienbades festgenommen. Die Verletzungen am Körper der Frau deuteten auf „stumpfe Gewalt“ hin, hieß es von der Exekutive am Nachmittag.
Der Polizeieinsatz für die Kräfte des Stadtpolizeikommandos Favoriten hatte am Sonntag mit einer Alarmierung wegen einer leblosen Person begonnen. An der betreffenden Adresse fanden sie in der Wohnung im fünften Stock des Genossenschaftsbaus einen 39-jährigen Mann und eine Frau, die keine Lebenszeichen zeigte. Doch für sie kam jede Hilfe zu spät. „Wir konnten nur mehr den Tod feststellen“, erklärte ein Sprecher der Wiener Berufsrettung gegenüber der APA. Wer die Polizei gerufen hatte, stand am Sonntag zunächst noch nicht fest. Auch weitere Hintergründe waren zunächst noch „Gegenstand von Ermittlungen“, wie es von der Polizei hieß.
Verletzungen im Halsbereich
Die Frau wies Verletzungen im Halsbereich auf, die Schick zufolge auf Fremdverschulden und „stumpfe Gewalt“, hindeuteten. Derzeit wird vermutet, dass die Frau erwürgt wurde.
Klarheit sollte hier eine Obduktion erbringen. Der 39-jährige österreichische Staatsbürger, der offenbar in einer langjährigen Beziehung mit dem deutlich älteren Opfer stand, wurde festgenommen. Seine Einvernahme war am Nachmittag um 15.45 Uhr noch im Gange. Der Polizei zufolge sei noch im Laufe des Sonntags mit einem Abschluss seiner Befragung zu rechnen. Ob es auch Zeugen des Gewaltverbrechens gibt, war am Sonntag noch nicht klar.
Hinweise auf das Motiv gab es zunächst nicht. Das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Süd, übernahm die Ermittlungen.
Zwischen 1. Jänner und 25. August sind damit in Österreich zumindest 15 Frauen einem Femizid zum Opfer gefallen. Erst am 1. August war eine 29-Jährige in einer Wohnung in Wien-Meidling tot aufgefunden worden. Ihr Ehemann wurde einen Tag später in Berlin festgenommen.