Die Jugendkriminalität in Österreich steigt – und das deutlich. Das zeigen die Zahlen der letzten zehn Jahre des Bundeskriminalamts. Im Jahr 2014 hat es 33.939 minderjährige Tatverdächtige gegeben, im Vorjahr waren es 44.052. Das ist eine Zunahme um knapp 30 Prozent. Ein besonders starker Anstieg verzeichnet – wie auch der Leiter der Einsatzgruppe Jugendkriminalität Dieter Csefan betont – die Altersgruppe der 10- bis unter 14-Jährigen und damit Strafunmündige. Waren es im Jahr 2014 erst 6.311 Tatverdächtige in dieser Altersgruppe, waren es letztes Jahr 9.730. Auf Bundesländerebene betrachtet gab es das stärkste Wachstum im Burgenland mit mehr als 112 Prozent, die niedrigste in Vorarlberg mit sieben Prozent.
Bundesländer klaffen auseinander
Vergleicht man die Jugendkriminalität in den Bundesländern beliefen sich sowohl vor zehn Jahren als auch im letzten Jahr mit Abstand die meisten Tatverdächtigen auf Wien. 2023 waren es hier 11.118. Anders sieht das bei der prozentuellen Veränderung aus. Hier hat Salzburg mit mehr als 60 Prozent die Nase vorne, gefolgt von Oberösterreich mit rund 45 Prozent. Den geringsten Anstieg verzeichnete Tirol mit nicht einmal zwei Prozent. Besonders ins Auge sticht zudem, dass Dreiviertel der straffälligen Jugendlichen Burschen sind.
Zehn Prozent höhere Aufklärungsquote
Ganz so leicht vergleichbar sind die Zahlen laut Bundeskriminalamt (BK) allerdings nicht, denn in den letzten zehn Jahren haben sich durch die Digitalisierung neue Räume aufgetan, die ein Potenzial für Straftaten bieten. Zudem nehme das Bewusstsein in der Gesellschaft zu. Dies führt laut BK dazu, dass verstärkt Anzeigen erstattet werden. Auch die Aufklärungsquote in der Jugendkriminalität stieg um rund 10 Prozent. Um das Bewusstsein weiter zu stärken und Jugendkriminalität entgegenzuwirken, setzt das BK auf Prävention und eben auf die neu geschaffene Einsatzgruppe gegen Jugendkriminalität.