Die Absagen der Taylor-Swift-Konzerte werfen einen langen Schatten auf Österreichs Großveranstaltungen. Bei den bevorstehenden vier Coldplay-Konzerten im Wiener Ernst-Happel-Stadion gelten nun strengere Sicherheitsmaßnahmen. Nichts soll dem Zufall überlassen werden.
Überwachung am Boden und in der Luft
„Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben“, sagt Patrick Maierhofer vom Innenministerium gegenüber der Kleinen Zeitung. Der enge Austausch mit den internationalen Partnerdiensten habe aber ergeben, dass es für die Coldplay-Konzerte „keine konkreten Anschlagspläne“ gebe.
Polizei, Innenministerium und Veranstalter sind dennoch in erhöhter Alarmbereitschaft. Hunderte Beamtinnen und Beamte aus mehreren Bundesländern sind gemeinsam mit Kollegen von Wega und Cobra im Einsatz. Auch Drohnen und Polizeihunde sollen das Gefahrenpotenzial minimieren. An eigens errichteten Schleusen rund um das Stadion werden Polizistinnen und Polizisten stehen.
Konzertbesucher brauchen Geduld
Konzertbesucherinnen und -besucher müssen daher mit längeren Wartezeiten rechnen. Seitens der Wiener Polizei heißt es, dass Personen stichprobenartig kontrolliert werden – Ausweis und Ticket müssen dabei vorgezeigt werden. Vor allem Fahrzeuge rund um das Gelände des Ernst-Happel-Stadions sind im Visier der Beamten. „Da wird es sicher zu einigen Verkehrsbehinderungen kommen“, sagt Kontrollinspektor Philipp Haßlinger.
Auch der Veranstalter „Leutgeb Entertainment“ arbeitet eng mit den Behörden zusammen. Einlasskontrollen von kleinen Taschen wird es, wie bei anderen Veranstaltungen, geben. Auch das Personal, das im und um das Stadion im Einsatz ist, wird einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen. Konkret wird durch das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) Wien überprüft, ob eine Person womöglich als staatspolizeilich bedenklich eingestuft wird. Einer der Verdächtigen, die den Anschlag auf das Swift-Konzert geplant haben sollen, soll beim Bühnenaufbau für die Show der US-amerikanischen Sängerin mitgearbeitet haben.
Ein Ende der verstärkten Sicherheitsmaßnahmen für die bevorstehenden Großveranstaltungen ist nicht in Sicht. In Österreich gilt – wie in vielen anderen europäischen Ländern – seit geraumer Zeit die Terrorwarnstufe „Hoch“. Das Innenministerium ist dennoch um Beruhigung bemüht. „Wir sorgen für größtmögliche Sicherheit und hoffen, dass die Leute das Konzert genießen können – denn schon nicht hinzugehen ist ein kleiner Sieg für den Terrorismus“, sagt Maierhofer.