Nach einem Unwetter am Freitagabend ist das Stadtgebiet von Hollabrunn zum Katastrophengebiet erklärt worden. Durch starke Niederschläge kam es zu Überflutungen. Am Samstag waren Aufräumarbeiten im Gange. 30 Feuerwehren mit über 200 Mitgliedern waren mit Auspumparbeiten und Straßenreinigungen beschäftigt. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kündigte Unterstützung des Landes an, eine Lagebesprechung war für 17.00 Uhr geplant.
Die Bezirkshauptmannschaft habe das Stadtgebiet von Hollabrunn am Samstag zum offiziellen Katastrophengebiet erklärt, hieß es vonseiten des Landes. Mehr als 100 Millimeter Regen waren am Freitagabend innerhalb kürzester Zeit gefallen, berichtete Stefan Obritzhauser, Kommandant der FF Hohenwarth. Die Folge waren massive Überflutungen. Zwei Katastrophenhilfsdienst-Züge wurden alarmiert. Um die 50 Feuerwehren mit rund 700 Mitgliedern rückten laut einer Aussendung zu über 100 Einsätzen aus.
In der Ortschaft Oberfellabrunn, einem Teil von Hollabrunn, sei das Wasser 30 bis 40 Zentimeter hoch gestanden, sagte Obritzhauser zur APA. Die Pegel des Runzenbaches und des Göllersbaches im Raum Hollabrunn und Göllersdorf stiegen an. Das Umspannwerk Hollabrunn wurde überschwemmt, mithilfe von Großpumpen konnte die kritische Lage entschärft werden. Selbst das Feuerwehrhaus wurde überflutet. Im Raum Göllersdorf wurde ein Hochwasser-Rückhaltebecken mithilfe von Großpumpen gesichert. Bei einem Dammbruch im Bereich Mitterweg in Hollabrunn standen die Helfer auch mit Telelader im Einsatz. Mehr als 1.800 Sandsäcke wurden bereitgestellt. Gleichzeitig gab es mehrere Verkehrsunfälle. Insgesamt wurden fünf Personen verletzt.
„Augustwiesn“ wurde evakuiert
Das Veranstaltungsgelände der derzeit stattfindenden „Augustwiesn“ in Hollabrunn wurde evakuiert. Die Gäste wurden in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Stadtgemeinde im Stadtsaal untergebracht. Straßen wurden unterspült, teilweise abgetragen und mussten gesperrt werden. So ist etwa die L43 im Raum Stadt Hollabrunn gesperrt. Da der Bahndamm unterspült wurde, musste der Aussendung zufolge der Zugverkehr zumindest bis in die Morgenstunden eingestellt werden.
Im Raum Göllersdorf wurde ein Hochwasser-Rückhaltebecken mit kritischem Wasserstand durch den Einsatz von Großpumpen gesichert. Bei einem Dammbruch im Bereich Mitterweg in der Stadt Hollabrunn waren die Einsatzkräfte auch mit Telelader im Einsatz. Ein weiterer Einsatz-Hotspot war im Raum Oberfellabrunn. Insgesamt standen etwa 50 Feuerwehren mit etwa 700 Mitgliedern in der Nacht im Einsatz. Mehr als 1.800 Sandsäcke wurden bereitgestellt. Die Aufräumarbeiten werden noch einige Tage andauern.
Schäden erst im Tageslicht sichtbar
„Im Tageslicht ist das Ausmaß der Schäden noch deutlicher erkennbar“, hieß es von der Feuerwehr. Straßen wurden unterspült, teilweise abgetragen und mussten gesperrt werden, betroffen war etwa die L43 im Raum Hollabrunn. Teilweise stand das Wasser bis zu einen Meter hoch, berichtete die Feuerwehr in einer Aussendung. Die Einsatzkräfte mussten Straßen säubern und umgestürzte Bäume entfernen. „Die Hauptrouten sind wieder befahrbar“, sagte Obritzhauser am Samstag. Nebenstraßen waren teilweise noch mit Schlamm bedeckt. Der Asfinag-Streckendienst sicherte abgerutschte Teile der Weinviertler Schnellstraße (S3) nach Stockerau.
Da der Bahndamm unterspült wurde, wurde der Zugverkehr zwischen Hollabrunn und Göllersdorf am Freitagabend eingestellt. Die Sperre auf der Strecke der Nordwestbahn wurde gegen 12.30 Uhr aufgehoben.
Mikl-Leitner bedankte sich bei den freiwilligen Helfern. „Ich werde mir heute im Zuge einer Lagebesprechung vor Ort ein Bild von der Lage machen. Fest steht für mich aber schon jetzt: Die Region kann sich auf die Unterstützung des Landes verlassen“, kündigte die Landeshauptfrau in einer schriftlichen Stellungnahme an. Bürgermeister Alfred Babinsky (ÖVP) zeigte sich „überglücklich“, dass es das keine schweren Verletzungen gegeben habe, „immerhin musste gestern auch das Gelände des Augustwiesen mit einigen tausend Besuchern geräumt werden“.
Auch schwere Unwetter in Tirol
Unwetter mit Starkregen haben Freitagabend in Teilen der Bezirke Landeck sowie Innsbruck-Land zu Murenabgängen auf Straßen und lokalen Überschwemmungen geführt. Besonders betroffen war St. Anton am Arlberg (Bezirk Landeck), wo einige Straßen im Ortszentrum überschwemmt wurden. Eine Mure ging auf die Arlberg-Bundesstraße (B 197) ab, diese musste daraufhin auf Tiroler Seite vorerst gesperrt werden.