Einer der Freunde des Terrorverdächtigen hätte als Security für die Taylor-Swift-Konzerte gearbeitet. Und zumindest acht für das Konzert vorgesehene Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens seien als amtsbekannt identifiziert worden, so berichtet es „Der Standard“. Politisch wird der Ruf nach strengeren Regeln für Security-Firmen laut.

Aktuell ist eine behördliche Zuverlässigkeitsüberprüfung (inklusive Strafregisterauszug) von künftigen Mitarbeitern in der Gewerbeordnung verankert, sagt Robert Grabovszki vom Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs. Doch „ob das von dem ein oder anderen Unternehmen durchgeführt wird, ist die Frage“. Die Branche sei mit mehr als 550 Gewerbeberechtigungen groß, neben den Qualitätsunternehmen gebe es kleinere Betriebe, die vor allem im Veranstaltungsbereich tätig sind. „Es gibt viele Möglichkeiten, kürzere Wege zu gehen und sich diversen Leistungsverpflichtungen zu entziehen.“

Mitarbeiter mit mehrjährigen Vorstrafen

Die derzeitigen Vorgaben „sind extrem wenig“, hört man aus Kreisen, die mit der Branche regelmäßig zu tun haben. Es mangele an Kontrollen. Was die Einstellung angeht, „wird praktisch jeder genommen“. Bei Kontrollen habe man schon Security-Mitarbeiter mit mehrjährigen Vorstrafen entdeckt. Die Branche fällt auch immer wieder wegen Schwarzarbeit auf. Die seriösen Firmen würden sich wegen der großen und vor allem billigen Konkurrenz schwertun.

Grabovszki spricht sich für mehr Kontrollmechanismen aus. Es wäre aber wohl mehr nötig, um nicht nur vorbestrafte Mitarbeiter auszuschließen, sondern auch jene, gegen die etwa vom Staatsschutz ermittelt wird. Die Grünen fordern verpflichtende Sicherheitsüberprüfungen bei Großveranstaltungen. Im Moment sind solche Personenüberprüfungen nur bei Verdacht oder bei kritischer Infrastruktur wie Flughäfen möglich, sagte Verfassungsrechtsexperte Peter Bußjäger im Ö1- Morgenjournal. Das könne geändert werden, aber man müsse auf die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen aufpassen und das Verhältnismäßigkeitsprinzip wahren. Die Grünen haben jedenfalls angekündigt, wegen der verpflichtenden Sicherheitsüberprüfungen bei Großveranstaltungen mit dem Koalitionspartner zu sprechen. Für die MotoGP in der Steiermark gibt es erst einmal ein verschärftes Sicherheitskonzept vonseiten der Behörden.