Nach einem Unfall fangen statistisch gesehen fünf von 10.000 Autos an, zu brennen. Und auch wenn es noch vergleichsweise selten vorkommt, wenn ein E-Auto brennt ist das besonders heikel. Zuletzt sind zwei junge Menschen in Oberösterreich mit einem E-Auto verunfallt und in den Flammen gestorben.
Das Problem bei E-Autos: Wenn die Lithium-Ionen-Batterie einmal zu brennen beginnt, kann sie sich immer wieder entzünden. Für Feuerwehren eine Herausforderung, sagt Andreas Rieger vom Bundesverband. Und das nicht nur, weil die Batterie bis zu 96 Stunden nach dem Unfall Feuer fangen könnte und sehr viel Wasser benötigt wird. Sondern auch, weil die deutsche Firma Ellermann das Löschen mittels Container europaweit patentiert hat. Dabei kommt das Auto in einen Container, wird von Sensoren auf die Temperatur überwacht und je nachdem mit Wasser geflutet. In Oberösterreich haben die Feuerwehren zum Beispiel acht solcher Container um je 20.000 Euro (exkl. Technikkosten) selbst beschafft und entwickelt. Nach einem Rechtsstreit haben sie pro Container eine Abgeltung zahlen müssen, wie es vom Landesfeuerwehrverband heißt. Wie hoch diese war, wollte man nicht sagen. In Kärnten steht ein Container, den das Abschleppunternehmen Tafrent über einen Händler von der deutschen Firma gekauft hat, Kostenpunkt 180.000 Euro.
Andere Methode statt Rechtsstreit
In Graz wollte man sich den Rechtsstreit sparen und hat gemeinsam mit AVL List eine Art Dorne entwickelt, die das Wasser direkt zur Batterie bringt. Die Methode wird noch getestet, voraussichtlich bis Ende des Jahres. Ähnliche Methoden sind laut Rieger bisher nur „vereinzelt“ auf dem Markt. Regionenweise seien die Feuerwehren mit besagten Containern ausgestattet. Einen genauen Überblick gibt es nicht, weil die Feuerwehren alle selbst für die Beschaffung zuständig sind und den Abtransport mitunter an Abschleppunternehmen (wie in Kärnten) ausgelagert haben. Vom einem Händler, der die Container der deutschen Firma verkauft, war zu erfahren, dass neben Tafrent in Kärnten noch an „einige“ andere österreichische Stellen geliefert wurde.
Technikspezialist Christian Klejna vom ÖAMTC sieht bei den E-Auto-Herstellern noch Verbesserungsbedarf: Die Batterie könnte im Falle eines Brandes leichter zugänglich für Löscharbeiten sein.