Nach einem Erdrutsch auf die Arlberg-Straße (L197) am Mittwochabend ist die wichtige Verbindung am Donnerstag kurz nach 12.00 Uhr wieder für den Verkehr geöffnet worden. Die Freigabe der Straße erfolgte nach einer umfassenden Evaluation durch Experten der Lawinen- und Wildbachverbauen sowie Geologen. Die notwendigen Aufräumarbeiten waren schon am Mittwochabend in Angriff genommen worden. Verletzt wurde niemand.
Ein heftiges Gewitter löste am Mittwochabend in Stuben am Arlberg (Bez. Bludenz) die Mure aus, die die Arlberg-Straße verschüttete. Geröll ging auch über den knapp zwei Kilometer langen Passürtunnel ab und verlegte die Galerie auf einer Länge von 100 Meter rund eineinhalb Meter hoch - dabei stellte sich gerade das viele Gestein auf der Galerie als Herausforderung dar. Es musste geklärt werden, ob die Statik der Galerie dem zusätzlichen tonnenschweren Gewicht standhalten kann.
Gebiet wird weiterhin beobachtet
Aufgrund der Sperre war nach dem in Sanierung befindlichen Arlbergtunnel auf der Arlberg-Schnellstraße (S16) nun auch die zweite Hauptverkehrsverbindung zwischen Tirol und Vorarlberg vorübergehend unpassierbar. Auf direktem Straßenweg über den Arlberg waren Tirol und Vorarlberg nur noch über Lech/Zürs miteinander verbunden, oder es mussten großräumige Umfahrungen in Kauf genommen werden.
Nach Angaben des ÖAMTC bildeten sich noch während der Sperre Rückstauungen sowohl im Bereich der Arlberg-Schnellstraße (S16) als auch im Gebiet um Zürs, Lech und Warth. Zu ausgiebigen Staus kam es aber erst nach der Freigabe der L197, Grund dafür waren noch notwendige wechselseitige Anhaltungen. In Richtung Tirol reichte der Stau am frühen Nachmittag rund 2,5 Kilometer auf die S16 zurück, von Tiroler Seite kommend begann der Stau praktisch am Arlbergpass. „Man muss mit mindestens einer Stunde Zeitverlust rechnen“, hieß es beim Club.
Laut Gerald Jäger von der Vorarlberger Wildbach- und Lawinenverbauung gegenüber ORF Radio Vorarlberg ging im Passürtobel viel Material ab. In den anderen Gräben hätten die Maßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung sehr gut gewirkt. Man werde das Gebiet weiter großräumig beobachten. Eine Umsetzung eines Schutzprojekts sei in den kommenden Jahren geplant.