Viele Jahre suchte das Bundesheer händeringend nach Pilotennachwuchs. Die Flugschau Airpower (heuer am 6. und 7. September in Zeltweg) diente daher auch als Gelegenheit, interessierte junge Menschen für den Beruf des Militärpiloten zu begeistern. Wohl auch durch die Modernisierung der Luftstreitkräfte konnte offenbar eine Trendwende eingeleitet werden. Ab September werden 14 Militärpiloten beim Bundesheer ausgebildet, teilte das Verteidigungsministerium am Sonntag mit.

Sechs der Anwärter auf ein Cockpit in Eurofighter, AW-169 „Lion“ oder „Black Hawk“ befinden sich demnach aktuell in der Militärpiloten-Grundausbildung (Phase II). Acht weitere starten ab Herbst in die erste Phase, die allgemeine militärische und die fliegerische Grundausbildung umfasst. Ende Jänner nächsten Jahres findet die nächste Sichtung und Testung von geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten statt. Wer sich für den Beruf interessiert: Hier gibt es weitere Informationen.

„Die Ausbildung unserer Militärpiloten ist ein wesentlicher Pfeiler für die Zukunft unserer Luftstreitkräfte. Mit der praxisnahen Ausbildung und der Möglichkeit, verschiedene Fluggeräte zu meistern, legen wir den Grundstein für eine sichere und effektive Landesverteidigung“, lässt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) dazu wissen.

Unterschrift und Brückenlösung

Blick ins Cockpit der C-390
Blick ins Cockpit der C-390 © EMBRAER ARISTOTELES FILHO

Am Montag wurde auf der großen Luftfahrtmesse in Farnborough (Großbritannien) ein nächster Meilenstein gesetzt. Die Niederlande unterzeichnete mit dem brasilianischen Hersteller Embraer den Vertrag über den Kauf von insgesamt neun Transportmaschinen des Typs C-390 „Millenium“. Vier dieser Flugzeuge in nahezu identer Ausstattung werden in einem „Government-to-Government“-Geschäft an Österreich weiterverkauft. Kostenpunkt: mindestens 600 Millionen Euro.

„Mit den Niederlanden haben wir einen verlässlichen Partner gefunden. Neben der kostengünstigeren Beschaffung der neuen Transportflieger haben wir auch den Vorteil, dass wir unsere Piloten und Techniker künftig gemeinsam schulen und im Bereich der Wartung zusammenarbeiten können. Ich freue mich, dass wir bei der Nachbeschaffung unserer Transportflieger so einen großen Sprung nach vorne machen können“, so Verteidigungsministerin Tanner am Montag.

Die Transportflieger ersetzen die drei mittlerweile über 50 Jahre alten C-130 „Hercules“ des Bundesheeres, die Auslieferung der beiden ersten Exemplare ist ab 2028 geplant. Bis 2030 sollen alle vier Maschinen auf ihrem neuen Heimatflughafen Hörsching gelandet sein. Die alten „Hercules“ heben dort aber wohl nicht mehr so lange ab. Weil die Luftstreitkräfte kein Geld mehr unnötig in teure Wartung stecken wollen, wird nach einer Übergangslösung gesucht. Embraer bietet dafür den Österreichern eine Testversion ihrer C-390 an, wie das Magazin „Aviation Week“ kürzlich berichtete.

Eine Entscheidung steht noch aus

Ebenfalls in Kürze erwartet wird die Bekanntgabe der längst überfälligen Entscheidung über die Saab-105-Nachfolge für die Mehrfachfunktion Luftraumüberwachung, Luft-Boden-Unterstützung und Jetpiloten-Ausbildung.