Während der Mittwoch im Südosten des Landes größtenteils schwül und trocken zu Ende ging, stürmte, regnete und hagelte es in anderen Bundesländern teils heftig.

Im Bezirk Landeck kam es aufgrund des Starkregens zu Murenabgängen auf der B 197 (Arlbergstraße) im Bereich der Marienwasengallerie und auf der L11 (Piller Landesstraße) im Bereich der Schlachthofkurve, wie die Tiroler Polizei am Donnerstag mitteilte. Die B197 musste von den Einsatzkräften von 22:30 Uhr bis 00:46 Uhr für den Verkehr komplett und bis 02:00 Uhr einseitig gesperrt werden. Die L11 musste gegen 23:00 Uhr im Zuge der Aufräumarbeiten für die Dauer von ca. 1,5 Stunden beidseitig gesperrt werden.

3300 Einsatzkräfte in Oberösterreich im Einsatz

Das Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich verzeichnete innerhalb weniger Stunden über 320 Einsätze von 220 Feuerwehren mit rund 3300 Einsatzkräften, wie „ORF.at“ berichtete. Am stärksten betroffen waren die Bezirke Braunau, Ried und Rohrbach. Im Bezirk Ried im Innkreis seien mehrere Autos von umgestürzten Bäumen getroffen worden. Der Zugsverkehr wurde vorübergehend lahmgelegt. In Aurolzmünster etwa musste ein Baum entfernt werden, der auf die Schienen gestürzt war. In Niederwaldkirchen (Bezirk Rohrbach) fiel ein Baum auf ein Haus. In Micheldorf (Bezirk Kirchdorf) meldeten Augenzeugen zwei bis drei Zentimeter große Hagelkörner.

Die Österreichische Hagelversicherung meldete am Donnerstag, dass Agrarflächen im Inn- und Hausruckviertel auf 3.000 Hektar teilweise massiv zerstört wurden. „Nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung gehen wir in Oberösterreich von einem Schaden in der Landwirtschaft in der Höhe von 1,4 Millionen Euro aus“, so der zuständige Landesdirektor Wolfgang Winkler. Betroffene Kulturen seien Getreide, Mais, Sojabohne, Zuckerrübe, Raps und Grünland.

Auch Deutschland stark betroffen

In Rastatt im deutschen Bundesland Baden-Württemberg führten Sturm und Starkregen bis zum Abend zu rund 100 Einsätzen. "Streifen haben angehalten, weil der Regen so stark war, dass man kaum mehr fahren konnte", berichtete ein Polizeisprecher. Es seien mehrere Bäume auf Autos und Lkw gefallen. In der Nacht beruhigte sich das Wetter größtenteils. Auch am Donnerstag soll es kräftige Gewitter geben.

Auch in Hessen gab es zahlreiche Polizeieinsätze wegen des Unwetters. In Dietzenbach musste eine S-Bahn-Unterführung aufgrund der Wassermassen vorübergehend gesperrt werden. Auf der A45 und der A66 räumten Einsatzkräfte zudem fünf umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen. Auf der Bundesstraße 43a zwischen Hanau-Hauptbahnhof und Hanau-Wolfgang stand das Wasser zwischenzeitlich auf einer Länge von rund 200 Metern kniehoch auf der Fahrbahn, sodass die Straße in Richtung Fulda gesperrt werden musste.

Im Osten Sachsens rückte die Feuerwehr in den Landkreisen Bautzen und Görlitz am Abend zu etwa 85 unwetterbedingten Einsätzen aus, wie ein Sprecher der Leitstelle mitteilte. Bei Bautzen kollidierte zudem ein Zug am Abend mit zwei umgestürzten Bäumen. Er entgleiste nicht. Die Bäume mussten von den Schienen geräumt werden.

Im oberbayerischen Landkreis Miesbach sorgte am Nachmittag eine Unwetterzelle für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle in Rosenheim sagte, es sei auch zu umgestürzten Bäumen gekommen. Im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg waren Straßen und Unterführungen wegen des Wassers zeitweise nicht befahrbar.

Video: Hagelgewitter bringen im Alpenraum immer größerer Hagelkörner mit sich