Es ist wie im Supermarkt: Egal, bei welcher Kasse man sich anstellt, es ist garantiert die falsche. Die, bei der Obst noch nicht abgewogen wurde, ein Schichtwechsel stattfindet oder ein Kunde eine längere Frage zu einem Artikel hat. Klar, jeder hat es eilig, das ist auch auf dem Weg in den Urlaub so, den viele im Sommer antreten. Und gerade rollt die Kolonne auf der anderen Spur etwas schneller. Rasch den Blinker gesetzt und ab nach links und so schneller durch Stop-and-go und Stau? Nein, denn unnötige Spurwechsel bringen keinen messbaren Zeitgewinn. Man erhöht so nur das Unfallrisiko, so die Sicherheitsexperten des TÜV.
Daher raten sie klar von solchem Kolonnenspringen ab. Zudem seien viele Autofahrer bei Stau schnell abgelenkt und bemerken den Lückenspringer möglicherweise zu spät, was das Risiko für Auffahrunfälle deutlich erhöht. Denn die Spurwechsel zwingen die Hinterherfahrenden immer wieder zum Bremsen, und auch das ständige Durchkreuzen der Rettungsgasse sei gefährlich.
An die Rettungsgasse denken
Grundsätzlich wird bei Staugefahr generell dazu geraten, das Tempo zu drosseln und den Abstand zum Vorausfahrenden etwas größer werden zu lassen. Normalerweise ist der halbe Tachowert in Metern richtig – also bei Tempo 100 mindestens 50 Meter Abstand. Nun gern etwas mehr.
Zur Orientierung können Leitpfosten dienen, die im Abstand von 50 Metern stehen. Wer an ein Stauende heranfährt, sollte schnellstmöglich die Warnblinker anstellen und möglichst behutsam abbremsen. Schon wenn der Verkehr stockt, muss die Rettungsgasse gebildet werden. Hierfür fährt man auf der linken Spur ganz nach links, auf allen anderen Spuren möglichst weit rechts.
Auch bei geringen Geschwindigkeiten oder Stop-and-go-Verkehr muss genügend Abstand zum vorausfahrenden Wagen da sein. Hier sollte man je nach Tempo etwa drei Wagenlängen Distanz halten, um rechtzeitig auf einen plötzlichen Stillstand reagieren zu können, rät die Prüfgesellschaft.