„So könnten vielen Menschen Flügel wachsen“
Tobias Moretti, Schauspieler: Wir können von diesem österreichischen Fußballteam und seinem Trainer lernen, dass uns Menschen immer wieder überraschen können. Die Spieler waren ja vorher schon fantastische Einzeltalente - aber in dieser Konstellation mit diesem Trainer ist es gelungen, über den Schatten der Spielmentalität und des Klischees hinauszuspringen und sich in diese gemeinsame Aufgabe zu werfen und über das aufzublühen zu einem Traumensemble, das an die besten Mannschaften der Welt erinnert. Woran das Mysterium von diesem Menschen Ralf Rangnick liegt, weiß ich nicht. Der strahlt so eine ruhige, unangestrengte und kompetente Autorität aus, - ich glaube, mit so jemanden könnten vielen Menschen Flügel wachsen.
„Zukunftsgerichtet statt engstirnig“
Dirk Stermann, Moderator und Kabarettist: Raunzen ist gestern. Österreich kann ein Team sein, das modern ist. Mit einer zukunftszugewandten Idee. Mit Esprit. Mit einem Team, das aus den Menschen besteht, die hier leben und geboren sind, aus unterschiedlichen Kulturen kommen und doch ein Team sind, über Tellerränder schaut, sich nicht klein macht, sondern positiv die Brust streckt. Rangnick, ein großer Gegner engstirniger, rassistischer Gedanken, hat da etwas geschaffen, an das die Beteiligten, das Team also, glauben. Das österreichische Team, die „Burschen“, wie man sie in Amerika respektvoll nennt, zeigen uns, was möglich ist. Ich empfinde diese Mannschaft, von denen die meisten international spielen, als Wink an die Welt. Man schafft etwas, wenn man Engstirnigkeit beiseite lässt. FootbALL sagt die UEFA in Werbespots. Und: here they are. Österreich im Spiel der Großen. Kickl ist für so etwas zu klein.
„Zukunftsgerichtet statt engstirnig“
Veit Dengler, Manager: UN-Generalsekretär Kofi Annan sagte einst: Sport spielt eine wichtige Rolle für die Verbesserung der Gesellschaft. Hier sind also sechs Lehren aus 7140 Quadratmetern für 83.878 Quadratkilometer:
- Mit Mut sind Erfolge möglich, die die meisten für unrealistisch halten.
- Regeln sind von Vorteil, besonders, wenn man sie einhält.
- Ausgewählt und eingesetzt wird ein Spieler nach Leistung, gleichgültig, wo er herkommt oder wen er kennt.
- Eitelkeit ist fehl am Platz. Weder Slim-Fit-Anzüge noch hetzerische Reden bewegen den Ball, geschweige denn in die richtige Richtung.
- Ein Trainer kann enorme Schäden anrichten oder die Elf zum Sieg tragen.
- Der Ball muss im Tor landen. Am besten nicht im eigenen.
„Es zählt der Glaube an sich selbst“
Larissa Marolt, Model:
Ich freue mich sehr über den Erfolg unserer Nationalmannschaft. Unsere Hotelgäste schauen jedes Spiel auf einer extra großen Leinwand an und sind begeistert, euphorisch und voller großer Erwartungen. Diese Begeisterung steckt an! Ich finde es toll, wie sehr alle hinter unserer Mannschaft stehen und dies den sozialen Zusammenhalt fördert! Letztendlich zählt der persönliche Einsatz und vor allem der Glaube an sich selbst. Jeder Einzelne kann daraus lernen, sich selbst nie zu unterschätzen. Erfolg beginnt im Kopf und letztendlich beim Willen, das Angestrebte auch zu erreichen!
„Pessimismus vom Feld genommen“
Paul Pizzera, Musiker und Kabarettist:
Unsere Nationalmannschaft hält die Stellung und unser Teamchef stellt die Haltung: Ralf Rangnick hat Pessimismus und blinden Nationalstolz vom Feld genommen und dafür Hoffnung und begründeten Patriotismus eingewechselt. Sein Pressing gegen Hass und Hetze sowie die klare Positionierung von Inklusion und Diversität mögen einigen Alt-Taktikern, die nach wie vor das kleine „Eins gegen Eins“ lehren, sauer aufstoßen, aber sein Erfolg gibt ihnen unrecht. Späht man auf die individuelle Klasse der Kader von England oder Frankreich, wird einem die Wichtigkeit des Trainers verdeutlicht. Aufopfernden Teamgeist und geistvollen Mut hat Ganralf der Weise unseren Jungs eingeimpft und mitunter selbst bewiesen, als er Prass als linke Furche installiert und Querfeld für sein bisher größtes Spiel eingewechselt hat. Wie weit wir sportlich kommen und wohin sich dieses Land politisch entwickelt, ist ungewiss. Aber eine Sache können wir mit apodiktischer Bestimmtheit behaupten: Ralf half!