Die Österreichische Bergrettung, die derzeit aus rund 12.800 ehrenamtlichen Mitgliedern besteht, musste letztes Jahr zu mehr als 9658 Einsätzen ausrücken. Damit ist die Zahl um mehr als drei Prozent gestiegen. Die Anzahl der in den Bergen geborgenen Personen lag mit 9997 sogar um elf Prozent über dem Vorjahresniveau. 273 Menschen konnten nur noch tot geborgen werden.

Beim Netzwerksymposium „BergRETTUNG“ des Österreichischen Bergrettungsdienstes, das von den Präventionsinstituten Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und dem Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) mitveranstaltet wurde, hat man über Strategien zur Optimierung und Eindämmung der Einsätze beraten. Experten diskutierten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen neue Trends und Risiken und tauschten sich über Möglichkeiten der intensiveren Zusammenarbeit aus.

Hohe Dunkelziffer

„Neben Vernetzung ist der stetige Ausbau von Präventionsmaßnahmen enorm wichtig, damit Notfälle erst gar nicht passieren und die Hilfsorganisationen entlastet werden“, so Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit. Martin Gurdet, Bundesgeschäftsführer beim Österreichischen Bergrettungsdienst, betonte: „Professionelle Unterstützung nach belastenden Ereignissen ist für die Einsatzkräfte der Bergrettung ein besonders wichtiges Thema. In den nächsten Jahren gilt es, noch bestehende Berührungsängste weiter abzubauen und beständig diese wichtigen Inhalte zu implementieren.“

Neben den offiziellen Einsatzzahlen in den Bergen, gibt es noch eine hohe Dunkelziffer, weil nicht jede Verletzung polizeilich gemeldet wird beziehungsweise einen Einsatz der Bergrettung nach sich zieht, wie Johanna Trauner-Karner, Bereichsleiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV, erläuterte: „Um die hohe Dunkelziffer zu erfassen, führen wir regelmäßig Befragungen von Unfallopfern und Hochrechnungen durch. Daher wissen wir, dass allein beim Skifahren, Snowboarden, Wandern, Bergsteigen, Klettern und Mountainbiken pro Jahr insgesamt rund 47.000 Personen aus Österreich so schwer verletzt werden, dass sie in einer Ambulanz oder in einem Spital behandelt werden müssen.“