Eine Druckwelle, die einem für einen Moment den Atem raubt, und ein Feuerball, der Metallteile vom Himmel rieseln lässt. Von dem Auto, das kurz zuvor noch auf der Wiese gestanden ist, ist nicht mehr viel übrig. Kabel und Schläuche hängen wahllos aus der Motorhaube, Schaumstoffteile der Sitze, Bremslichter sowie Splitter der Türen und des Dachs liegen mehrere Meter weit verteilt um das ausgebrannte Fahrzeug. Angerichtet hat dieses Ausmaß der Zerstörung allerdings kein registrierter Sprengstoff, sondern ein Eigenlaborat. Was in diesem Fall als Demonstration des Entschärfungsdienstes (ESD) am Militärübungsplatz in Großmittel bei Wiener Neustadt unter hohen Sicherheitsstandards und kontrolliert über die Bühne gegangen ist, kann allerdings auch anderswo schnell passieren. Das zeigte erst kürzlich die Anschlagsserie in der Steiermark gegen die Zeugen Jehovas. Denn die Zutaten für das Eigenlaborat sind allesamt frei verkäuflich.