Österreichs Badegewässer sind innerhalb der EU wieder auf Platz zwei gelandet: Laut einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur sind 96,9 Prozent der 260 untersuchten heimischen Flüsse und Seen von „ausgezeichneter Qualität“. Nur Zypern hat – wie auch im Jahr davor – noch besser abgeschnitten und erzielte 97,6 Prozent. Insgesamt erhielten 85,4 Prozent aller EU-Badegewässer (plus Albanien und Schweiz) die Bestnote des EU-Badegewässerberichts 2023.
Beliebte Urlaubsländer vorne dabei
Neben Österreich und Zypern kann man auch in Kroatien und Griechenland besonders unbesorgt baden gehen. Albanien, Polen, Ungarn und Estland liegen am unteren Ende der Rangliste mit den wenigsten „ausgezeichneten“ Gewässern. 96 Prozent der über 22.000 überprüften Badegebiete in der EU erfüllen laut Bericht die Mindestqualitätsnormen, und nur 1,5 Prozent (321) wurden als „schlecht“ eingestuft. In vier EU-Ländern war die Badequalität an drei Prozent oder mehr der geprüften Orte mangelhaft: Schweden, Niederlande, Irland und Estland. Überprüft werden vor allem potenziell schwere Krankheiten verursachende Bakterien im Wasser, weniger die allgemeine Wasserqualität.
„Obwohl sich die meisten Badegewässer aus bakteriologischer Sicht in einem ausgezeichneten Zustand befinden, ist die Verschmutzung der Oberflächengewässer und des Grundwassers nach wie vor erheblich und kann sich durch das verändernde Klima noch verschärfen“, warnen die Experten im Bericht. „Eine kontinuierliche Überwachung unserer Küstengewässer, Flüsse und Seen durch die Mitgliedstaaten wird für unsere Gesundheit sowie für die Umwelt von entscheidender Bedeutung sein, da der Klimawandel zu extremeren Wetterbedingungen führt“, sagte Leena Ylä-Mononen, Direktorin der Umweltagentur, laut Aussendung.
Küsten- vor Binnengewässern
Küstengewässer schneiden besser ab als Binnengewässer: Im Jahr 2023 wiesen 89 Prozent der untersuchten Küstenbadegebiete eine ausgezeichnete Qualität auf, verglichen mit 79 Prozent der Binnenbadegewässer. Dies erklärt der Bericht damit, dass sich in Mitteleuropa viele kleinere Seen, Teiche und Flüsse mit geringer Strömung befinden. Diese seien anfälliger als Küstengebiete für kurzfristige Verunreinigungen durch starke Regenfälle oder Dürren, insbesondere im Sommer. Damit Badende nicht darunter leiden, müssen während der Badesaison entsprechende Warnungen veröffentlicht werden.
Der Anteil der als „ausgezeichnet“ klassifizierten Stellen an den insgesamt etwa 22.000 untersuchten Stellen beträgt europaweit beträgt 85,1 Prozent. Die Länder mit den höchsten Zahlen an untersuchten Badegewässer-Messstellen sind Italien (5533), Frankreich (3361), Deutschland (2291) und Spanien (2275).
„Jede und jeder von uns geht im Sommer gerne schwimmen, nicht nur im Freibad, sondern auch in den vielen Naturbadegewässern. Und man kann sich sicher sein: Die Qualität unserer Badegewässer ist absolute Spitze“, kommentierte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP). „Insbesondere für das Tourismusland Österreich ist dieses Ranking eine große Auszeichnung und wichtig, um auf die ausgezeichnete Badewasserqualität in Österreich rechtzeitig vor dem Start der heiß ersehnten Bade- und Urlaubssaison hinzuweisen.“