Wer schon immer einmal in den Schuhen des Kaisers stecken wollte, bekommt bei der Dorotheum-Versteigerung am 11. Juni in Wien Gelegenheit dazu: Lederne Halbstiefel mit Sporen von Kaiser Franz Joseph I. sind zu haben. Mit rund 300 Objekten aus dem österreichischen und anderen europäischen Herrscherhäusern geht die jährliche Kaiserhaus-Auktion in die nächste Runde: Sisis Samtjacke, diverse Ölgemälde und kaiserliche Fußwaschungsbecher wecken Monarchie-Nostalgie.
Kaiserin Elisabeths ungarische schwarze Samtjacke mit glockenförmigen Ärmeln und reicher Goldposamentrie bringt Vintage-Herzen zum Schmelzen. Tief in die Tasche greifen muss man für diese bei einem oberen Schätzwert von 25.000 Euro. Ein wenig billiger kommt das auf 12.000 bis 18.000 Euro taxierte, in die Zeit um 1890 datierte Ölgemälde der Kaiserin in einem ungarischen schwarzen Kleid.
Krankenakte von Kaiser Franz Joseph I. im Angebot
Auch heute eher Kurioses kommt unter dem Hammer. Etwa die Krankenberichte von Kaiser Franz Joseph I., die von seinem Leibarzt Dr. Joseph Kerzl drei bzw. zwei Tage vor dem Tod des Monarchen verfasst wurden. Sie geben Aufschluss über die Herztätigkeit, die Temperatur sowie die Besuche, die der Kaiser in den Tagen vor seinem Ableben noch empfangen hat. Zu haben sind diese Befunde für einen Schätzpreis von 600 bis 1200 Euro.
Als Höhepunkt der Versteigerung bezeichnet das Dorotheum in einer Aussendung Franz Josephs lederne Halbstiefel der Schuhgröße 41. Beigelegt ist eine gesiegelte Herkunftsbestätigung des Leibkammerdieners Eugene Ketterl. Bei einem unteren Schätzwert von 4.000 Euro eigentlich ein Schnäppchen und gleichzeitig Grund für gründliche Fußhygiene. Ebenfalls zur Auktion stehen daher kaiserliche Fußwaschungskrüge und -becher von Franz Joseph I. und Sisi. Eine besondere Seltenheit ist des Kaisers komplettes Set der Fußwaschungszeremonie aus 1910, inklusive des kaum erhaltenen Lederbeutels für das Geldgeschenk, taxiert auf 1.000 bis 2.000 Euro.