Für viele Wienerinnen und Wiener im 13. Wiener Gemeindebezirk gab es Dienstagfrüh wohl ein böses Erwachen: Gegen 4:30 Uhr marschierten Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ in drei Gruppen durch die Straßen der Hauptstadt und machten mit Gesang und Musik auf sich aufmerksam. „Wir sind der Feueralarm einer schlafenden und verdrängenden Gesellschaft“, erklärte Sprecherin Marina Hagen-Canaval.
Der 13. Gemeindebezirk wurde von den Aktivistinnen und Aktivisten gewählt, da dort auch Bundeskanzler Karl Nehammer wohnt. „Es scheint tatsächlich oft, als würde die Welt schlafen. Allen voran Kanzler Nehammer, der auch hier in Hietzing wohnt. Vielleicht muss unser Kanzler aufgeweckt werden. Es ist seine Verantwortung und Pflicht, endlich zu handeln und die Klimakrise ernst zu nehmen“, so eine 29-jährige Volksschullehrerin, die an dem Protest teilnahm. Laut der „Letzten Generation“ entstanden vergangenes Jahr durch Extremwetter Schäden von über 250 Millionen Euro in der Landwirtschaft, 9 Milliarden Euro an Strafzahlungen würden drohen, wenn Österreich seine Klimaziele nicht einhält. „Das ist nicht hinnehmbar!“, so die „Letzte Generation“ auf X.
„Niemand würde den Klang eines Feueralarms ignorieren und einfach weiterschlafen. Wir rufen die Verantwortlichen auf, endlich zu handeln, bevor es zu spät ist“, sagte Sprecherin Anna Freund, die den Zustand der Erde mit einem brennenden Haus verglich. Nach der nächtlichen Aktion legten Aktivistinnen und Aktivisten den Frühverkehr auf der Westeinfahrt im Gemeindebezirk Penzing für einige Zeit still. Insgesamt sind laut Aussendung 13 Personen vorläufig festgenommen worden.