Stephan Bartunek schaut das Putin-Interview nach einer durchzechten Partynacht. Es ist früh am Morgen, ein Studienkollege hat den WDR-Beitrag mit dem russischen Präsidenten auf Facebook gepostet. 2014 ist das, Stephan Bartunek ist 36 Jahre alt und schon länger verunsichert: Die Gewalt um die Maidan-Proteste und die Krim-Annexion macht ihm Angst. Außerdem läuft es in der Beziehung als auch im Job als Schauspieler nicht gut. Als er Putin „so plausibel“ die „Doppelmoral des Westens“ kritisieren sieht, denkt sich der Wiener: „Er hat einen Punkt. So schlimm ist der ja gar nicht.“ Das nächste Video, das ihm Youtube vorschlägt, zieht ihn in den Sog: „Der Krim Krimi und die wahren Hintergründe“ von Ken Jebsen. „Dann bin ich reingekippt.“