Zu Beginn der Bärlauch-Saison wird immer wieder vor der Gefahr einer Verwechslung gewarnt. Im niederösterreichischen Deutsch-Wagram wurde eine solche einem älteren Ehepaar zum Verhängnis. Mit selbst gepflücktem Bärlauch – zumindest dachten sie das – bereiteten sich die beiden eine Suppe zu. Wenige Stunden nach dem Verzehr mussten der Mann und seine Ehefrau ins Spital eingeliefert werden. „Wir tippten auf eine Lebensmittelvergiftung. Als wir die beiden Personen im Krankenhaus ablieferten, waren sie stabil“, berichtete ein Mitglied des Roten Kreuzes der „NÖN“.
Ein paar Tage danach dann aber der Schock: die Eheleute verstarben in Folge einer Vergiftung. Statt Bärlauch dürften sie Herbstzeitlose gepflückt und in der Suppe verarbeitet haben. Das Krankenhaus wollte sich aus Datenschutzgründen gegenüber der „NÖN“ nicht zu den Todesfällen äußern.
Unterschiede zwischen Bärlauch, Herbstzeitlosen und Maiglöckchen
Bärlauchsammler sollten sich im Vorfeld gut informieren, wie die schmackhafte Pflanze von ihren hochgiftigen Doppelgängern unterschieden werden kann. Ein klares Indiz für Bärlauch ist sein starker Knoblauchduft, den weder die Herbstzeitlose noch das Maiglöckchen hat.
Bärlauchblätter treiben außerdem einzeln aus dem Boden und sind deutlich in eine lanzettähnliche Blattfläche und einen dünnen Blattstiel gegliedert. Bei der Herbstzeitlosen sind die Blätter schmal-länglich, sitzen ohne Stiel am Stängel und treiben in Büscheln aus dem Boden. Ein Maiglöckchen kann hingegen, wenn es nicht zur Blüte kommt, ein einzelnes Blatt ausbilden, das denen des Bärlauchs sehr ähnlich sieht.