Trotz strömenden Regens ist am Dienstag die Eissaison offiziell eröffnet worden. Die österreichischen Salonbetreiber hatten zu diesem Zweck zu Bortolotti in Wien geladen. Angesichts des vor Kurzem noch milden Wetters hatten einige Geschäfte bereits ihre Pforten geöffnet, nun wurde der Saisonbeginn offiziell von der Wirtschaftskammer (WKÖ) ausgerufen. Kaffee in den unterschiedlichsten Variationen, von Kaffeeeis bis Eiskaffee, wurde zum Eis des Jahres erkoren.
„Normalerweise haben wir immer um den Frühlingsbeginn herum, um den 21. März, die Eröffnung gemacht“, sagte Andrew Nussbaumer, Sprecher der Eissalonbetreiber in der Wirtschaftskammer. Es gebe den Trend, die Eissalons immer früher aufzusperren, sofern das Wetter passe. „Das hat natürlich zur Folge, dass es Tage wie heute gibt, an denen wir eigentlich geschlossen halten sollten“, meinte Nussbaumer über den regnerischen Eröffnungstag.
Früherer Saisonbeginn wird immer üblicher
Die Kunden würden sich einen früheren Beginn der Eissaison mittlerweile wünschen. „Der Beweis ist: Im Februar dürfen sie auch schon Schlange stehen.“ Mittlerweile seien die Eisgeschäfte bis Ende Oktober geöffnet. Gegenüber der APA meinte Nussbaumer zudem, mit den höheren Temperaturen früher im Jahr könne man insgesamt gesehen mehr Umsatz machen. Es gebe einen regelrechten Wettbewerb unter den Betreibern darüber, wer das Geschäft früher eröffne.
Bei der offiziellen Eröffnung am Dienstag in Mariahilf wurden auch das österreichische und das europäische Eis des Jahres 2024 präsentiert. Die österreichischen Salons hatten Kaffeeeis zum Eis des Jahres gewählt. Kaffee „zählt zu jenen Getränken, die in Eissalons am häufigsten bestellt werden“, berichtete Nussbaumer. Von 29. April bis 5. Mai findet zudem eine Kaffeeeiswoche statt. Im Verein mit den Kaffeehäusern wird es auch eine weitere Woche vom 30. September bis zum 6. Oktober geben – denn am 1. Oktober wird in Österreich der Tag des Kaffees begangen.
„In den heimischen Eissalons wird eine große Bandbreite an Eissorten von hoher Qualität hergestellt. Das zeigt sich unter anderem in der Tatsache, dass unsere Betriebe auch bei Eis-Wettbewerben regelmäßig Topplatzierungen erreichen“, zeigte sich Nussbaumer erfreut. So fand am vergangenen Wochenende der Grand Prix Gelato Austria 2024 statt, und zwar mit Teilnehmern aus Italien, Deutschland, der Slowakei, Ungarn und natürlich aus Österreich sowie sogar aus Bali und Singapur. Der Sieg ging dabei an Stefan Mühlbacher, einen Eismacher aus Oberösterreich von der gleichnamigen Café-Konditorei in Ampflwang. Er konnte sich gegen die rund 80-köpfige Gelatieri-Konkurrenz durchsetzen und landete mit seinem Haselnusseis für Österreich auf Platz 1.
„Lütticher Waffeln“ europäisches Eis des Jahres
Das europäische Eis des Jahres ist indes „Lütticher Waffeln“. Dieses wurde von Belgien ausgesucht. Dabei handelt es sich um Vanille-Zimt-Eis mit (gesalzener) Butter und garniert mit Waffeln. Wie die Sorte umgesetzt wird, bleibt den Eismachern überlassen.
Von 24. Juni bis zum 7. Juli, also rund um den Schulschluss, finden außerdem „Kinder-Eiswochen“ statt. „Besonders beliebt sind bei Kindern Interpretationen bekannter Naschereien wie zum Beispiel Eis mit bunten Schokobonbons oder mit Waffeln und Milch-Haselnusscreme-Füllung“, erklärt Luca Alberti, Sprecher der italienischen Eissalonbetreiber in Österreich.