Mit einer neuen Protestaktion in Innsbruck hat die Letzte Generation am Montag für Aufsehen gesorgt – das berichtet die Tiroler Tageszeitung. Unter dem Motto „Wissenschaft wird ignoriert“ wurden die Stiegen des Hauptgebäudes der Universität Innsbruck von einer Aktivistin mit oranger Farbe übergossen.
Ein „Weiterso“ ist nicht möglich
Das Motiv dahinter erklärte die Gruppierung in einer Aussendung wie folgt: „Die Letzte Generation hat den Studienalltag unterbrochen und die Stiegen des Hauptgebäudes der Universität Innsbruck mit oranger Farbe angeschüttet, um darauf hinzuweisen, dass ein fossiles ‚Weiterso’ wie bisher unser aller Überleben bedroht und Menschen aufwachen müssen.“ Die Verantwortung, die mit dem Wissen kommt, müsse auch übernommen werden, heißt es weiter. „Sowohl in der Gesellschaft als auch vor allem in der Politik.“ Menschen der Letzten Generation setzen sich im Rahmen der „Student Revolution” dafür ein, dass das Wissen, das tagtäglich an den Universitäten gelehrt wird, auch ernst genommen wird.
„Es kann doch nicht sein, dass es seit Jahrzehnten zig Forschungsprojekte und Publikationen zu diesem Thema gibt und die Handlungen der Politik bei Weitem nicht dem Ernst der Lage gerecht werden“, wird Aktivistin Laila Fuisz (23) zitiert. Sie fragt sich, wie es sein kann, „dass Studierende und Mitarbeitende jeden Tag an die Universität gehen und sich mit Wissen zum Thema Klimakatastrophe auseinandersetzen, aber daraufhin nicht mehr passiert“.
Zwar gehe der Protest nicht gegen die Uni. „Aber wir müssen uns fragen, was wir tun, wenn wir wissen, was auf uns zukommt. Was tun wir, wenn wir verstehen, was die Klimakatastrophe für unsere Zivilisation bedeutet und die Politik in ihrer Aufgabe komplett versagt? Dann ist es Zeit für Widerstand“, so die 23-Jährige.
Die Letzte Generation forderte auch am Montag einmal mehr die Verankerung des Klimaschutzes in der Verfassung. „Ich habe Hoffnung, weil es Menschen gibt, die weiter und weiter für unser Leben protestieren. Die Politik muss aber jetzt anfangen, die Forderungen umzusetzen“, sagt Fuisz. Wie in der Aussendung betont wird, ist die verwendete Farbe auf Wasserbasis und lässt sich wohl rückstandslos entfernen.