Nach dem Tod eines drei Monate alten Säuglings in Wien am vergangenen Dienstag sind die Eltern des vermutlich an den Folgen eines Schütteltraumas gestorbenen kleinen Buben unter Mordverdacht festgenommen worden. Das teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, am Freitagvormittag der APA mit. Nach einer Prüfung der ersten Polizeiberichte sowie der übermittelten Spitalsunterlagen sei man zum Schluss gekommen, „dass ein entsprechender Tatverdacht vorliegt“.
Ermittelt wird gegen beide Elternteile, den 29 Jahre alten Vater und die um drei Jahre jüngere Mutter, wegen Mordes. Die Festnahmen erfolgten laut Bussek am Donnerstagabend. „U-Haft ist noch nicht verhängt worden“, berichtete die Sprecherin.
Dass seitens der Strafverfolgungsbehörde nun einem Tatverdacht in Richtung vorsätzlicher Tötung nachgegangen wird, kommt insofern nicht überraschend, als bei der stationären Aufnahme des Babys Hinweise auf ein Schütteltrauma vorlagen. Der Bub soll Knochenbrüche aufgewiesen haben. Eine Obduktion der Leiche wurde bereits angeordnet. Die Eltern sollen im Lauf des Freitags als Beschuldigte vernommen werden. Die beiden hätten nach dem Ableben ihres Sohnes – es gibt auch eine zweijährige Tochter, die mittlerweile bei Krisenpflegeeltern lebt – einen Schock erlitten und seien zunächst nicht vernehmungsfähig gewesen, hatte es seitens der Polizei geheißen.