Nicht erst seit Klimakrise und Corona sind Demonstrationen ein stetiger Wegbegleiter des Wiener Opernballs. Seit jeher ziehen Aktivisten durch die Straßen der Hauptstadt, um gegen die wohlhabenden Gäste des High-Society-Events zu protestieren. Ab 19 Uhr zogen rund 150 Aktivisten aller Gruppierungen auch dieses Jahr gemeinsam in Richtung Opernring und legten den Wiener Stadtverkehr lahm.
Mit Transparenten wie „Den Bonzen das Tanzbein stellen“ gaben die Demonstranten über die Gumpendorfer Straße zum Opernring ihren Unmut kund. Bei der Endstation wurden sie von bis zu 400 Polizisten erwartet, die eine Störaktion wie im Vorjahr verhindern wollten. Nach der Abschlusskundgebung am Schillerplatz in der Nähe der Oper gab die Polizei bekannt, dass die Protestaktion ruhig und ohne größere Zwischenfälle zu Ende gegangen sei.
Die diesjährige EU-Spitzenkandidatin der Grünen, Lena Schilling, die ihre Teilnahme an der Gegendemonstration im Vorfeld noch offen gelassen hatte, war diesmal nicht unter den Demonstranten zu sehen. Im vergangenen Jahr war Schilling bei der Protestaktion noch an vorderster Front dabei.
Politische Statements und Sicherheitsvorkehrungen rund um den Opernball
Bei den Protesten setzten sich Aktivisten auch für Palästina ein. Die Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) sorgte für Aufsehen, als sie kurz nach dem Angriff der Hamas auf Israel in den sozialen Medien von einem „Überraschungsangriff palästinensischer Kräfte auf zionistische Siedlungen“ sprach. Die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) distanzierte sich daraufhin von den Äußerungen ihrer Jugendorganisation und betonte, dass sie Terrorismus in jedem Fall verurteile.
Im Vorfeld des Opernballs wurden in der Wiener Staatsoper Polizeihunde eingesetzt, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Darüber hinaus verfügte die Polizei über eine eigene Sicherheitsloge im Opernhaus, von der aus das Geschehen mittels Videoüberwachung und direkter Sicht überwacht werden konnte.