Nach dem verheerenden Gondelunglück in Tirol sind weitere Details bekannt geworden. Demnach soll die 19-jährige Insassin der Gondel nach dem Absturz Notrufnummern gegoogelt haben, um Hilfe zu holen. Die Dänin landete schließlich bei einem örtlichen Skiverleih und informierte die Betreiber verletzt über die Tragödie.
Oetz steht unter Schock
Dänischen Medienberichten zufolge soll sie anschließend auch ihre Mutter in der Heimat kontaktiert haben. „Sie rief mich über Facetime an, als ihr Vater - mein Ex-Mann - vom Hubschrauber abgeholt wurde und sie wartete. Zu diesem Zeitpunkt war auch mein Sohn aufgewacht und es war schrecklich, zu Hause zu sitzen und nichts tun zu können“, wird die Mutter zitiert. Insgesamt wurden bei dem Unfall vier Personen verletzt. Der Vater liegt derzeit im künstlichen Tiefschlaf.
Oetz stehe nach dem Unglück unter Schock, berichtet die Tiroler Tageszeitung. Der Skikursbetrieb der Skischulen läuft weiter. Restaurants und Skiverleih sind geöffnet. Auf laute Partymusik auf der Terrasse wird aber verzichtet. Auch die Aufklärungsarbeit läuft auf Hochtouren.
Empathie - aber keine Angst
Für Michaela Burger, Geschäftsführerin der Bergbahnen Hochoetz, sind derzeit die Gutachter am Zug: „Was die Unfallursache betrifft, bin ich froh über die Expertise der Unfallsachverständigen. Erst nach deren Bericht können wir allfällige weitere Sicherheitsmaßnahmen setzen und erst dann kann die Acherkogelbahn wieder in Betrieb gehen.“ Wann das der Fall sein könnte, konnte Burger nicht abschätzen.
Hintergrund zum Thema
Michael Amprosi aus Oetz betreibt einen Skiverleih an der Bergstation der Acherkogelbahn: „Die Gondel ist seit 25 Jahren mein Dienstfahrzeug, mit dem ich täglich zur Arbeit fahre. Ich hätte auch heute keine Angst und würde sofort wieder mit der Gondel fahren. Statistisch gesehen ist der Straßenverkehr viel risikoreicher“. Das Krisenmanagement der Bergbahnen Hochoetz lobt Amprosi als „äußerst professionell“.
Bereits wenige Stunden nach dem Unfall sei der Buspendelverkehr zwischen Ochsengarten und Oetz eingerichtet worden und habe klaglos funktioniert. Die Gäste wurden im Skigebiet, an den Liften und auf den Hütten über die Einstellung der Acherkogelbahn informiert. Über Ötztal Tourismus sei die Information auch sofort an die Vermieter und Beherbergungsbetriebe weitergegeben worden. „Alle Gäste, die heute hier sind, wissen Bescheid“, so Amprosi.