Künstliche Intelligenz ist spätestens seit ChatGPT ein Massenphänomen. Auch die Medizin ist davon betroffen und kann von den Modellen profitieren. Ärztinnen und Ärzte setzen selbst immer häufiger KI ein und sehen darin einen Vorteil.
Enzyklopädisches Wissen der KI als großer Vorteil
Wurden Patienten früher oft belächelt, wenn sie sich vorab via Google über ihre Krankheit informieren wollten, ist die KI heute ein guter Ratgeber. „Diese Sprachmodelle haben ein enzyklopädisches Wissen und können mit uns in einen Dialog treten“, sagt der Dermatologe Harald Kittler im Ö1-Morgenjournal.
Diese Modelle hätten die Chance, die umfangreichen Studienlagen, die die Forschung laufend produziert, zu verarbeiten und an die Patienten oder die Ärzte weiterzugeben. Kittler begrüßt vor allem, dass die Sprachmodelle ihren Nutzerinnen und Nutzern empfehlen, einen Arzt aufzusuchen.
„Die menschliche Komponente, die oft sehr wichtig ist, kann die KI natürlich nicht ersetzen“, so Kittler. KI sei daher ein praktisches Zusatztool. Patienten können sich vorab Informationen beschaffen, die der Arzt dann mit ihnen bespricht. „Diese Modelle neigen zu falsch positiven Ergebnissen, hier ist die Aufklärung durch den Arzt sehr wichtig“, sagt Kittler.
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So würde die KI bestimmte Werte und Beschwerden überinterpretieren und Patienten als kränker diagnostizieren, als sie tatsächlich sind. Umso wichtiger sei das Gespräch mit einem Experten. Was das reine Faktenwissen betrifft, sei die KI den Ärzten in einigen Bereichen allerdings schon überlegen. Kittler gibt aber zu bedenken: „Sprachmodelle werden oft als Orakel gesehen, aber man darf nicht vergessen, dass auch hier Fehlinformationen einreißen“. Letztlich sei KI ein Werkzeug, mit dem Patienten und Ärzte zusammenarbeiten können.