Der Klimawandel und seine Auswirkungen stellen auch die Bahn vor großen Herausforderungen. Die ÖBB waren im abgelaufenen Jahr so oft wie noch nie zuvor Opfer von höherer Gewalt.

Neuer Negativrekord bei Zugausfällen

Mehr als 1900 Züge sind zwischen Jänner und August im Vorjahr ausgefallen – ein neuer Rekordwert. Verantwortlich dafür waren unter anderem Murenabgänge, Hangrutschungen sowie Böschungsbrände. Hohe Temperaturen im Sommer haben dazu geführt, dass die ÖBB auch mehr Geld in die Instandhaltung investieren mussten. Die Reparaturen von Schienen und Oberleitungen hätten demnach ebenfalls Verspätungen verursacht. Für das kommende Jahr plant man unter anderem, die Schienen mit weißer Farbe zu bestreichen, um der Hitze geschuldeten Verformungen vorzubeugen.

Doch nicht nur die Infrastruktur der ÖBB leidet unter der Vielzahl an heißen Tagen. Olivia Janisch vom Konzernbetriebsrat fordert gegenüber Ö 1, dass alte Garnituren nun modernisiert werden. Die hohen Temperaturen seien demnach für Personal und Passagiere oft eine Zumutung. Um Verspätungen vorzubeugen, setzen die ÖBB zudem auf ein flächendeckendes Wettermonitoring. Dabei sollen auch Drohnen zum Einsatz kommen. Diese werden entlang des Streckennetzes positioniert und überwachen die Gleise und Oberleitungen.

Die ÖBB wollen dadurch Schäden schon vorher lokalisieren, bevor sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Weg machen müssen. Man geht davon aus, dass man durch die Maßnahme „mehrere Stunden Zeitersparnis“ schaffen könne, Streckensperren will man dadurch minimieren.

„Fahrgäste und Eisenbahnverkehrsunternehmen können sich durch rasche Informationsentwicklung schneller auf die neue Situation einstellen“, heißt es von den ÖBB in einer Aussendung. Ziel ist es, definierte Streckenabschnitte mit den Drohnen abzufliegen, die Echtzeitbilder über den Zustand der Strecke liefern. „Dann können sofort die nötigen Entscheidungen getroffen werden“, so die ÖBB